Geschichte okay, Stil fragwürdig

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bildersturm Avatar

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Klar, "Die Wolkenstürmerin" ist mal wieder ein Frauenpower-Roman im historischen Gewand, diesmal in den deutschen 50er Jahren angesiedelt. Das Setting und die Geschichte um die Übernahme eines klassischen Familienunternehmens durch einen Konzern ist durchaus interessant, wird aber durch die übermäßige Missionarsarbeit der Autorin nahezu neutralisiert - das Thema der (damals noch fehlenden) Gleichberechtigung tropft aus jeder Seite und wirkt in dieser geballten Form manchmal unfreiwillig komisch. Dazu kommen die etwas hüftsteifen Dialoge, die nicht nur völlig unrealistisch klingen (versucht mal, euch einen der Sätze in von einem echten Menschen gesprochener Form vorzustellen), sondern auch tatsächlich dazu genutzt werden, um bequemerweise die KOMPLETTE Hintergrundgeschichte (die den Protagonisten bekannt ist) noch einmal als geschichtliche Lehrstunde wiederzukäuen. Das beleidigt dann doch etwas die Intelligenz des durchschnittlichen Lesers. Schade.