Schöne Detektivgeschichte, aber etwas viele Stereotypen

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Anton, Isha und Mesut sind auf den ersten Blick sehr unterschiedlich. Aber sie teilen die Leidenschaft für Detektivgeschichten. Als sie von Dach ihres Hochhauses beobachten, wie ein Trickbetrüger einer alten Frau die Handtasche klaut, beschliessen sie, einen Detektivclub zu gründen und den Fall zu lösen. Dabei stossen sie nicht nur auf das Misstrauen der Enkelin der bestohlenen Dame, sondern auch auf viele weitere Hindernisse. Nur gemeinsam können sie am Ende den Fall lösen.
Johanna Lindemann gelingt mit "Die Hochhaus-Detektive" eine spannende Detektivgeschichte für Kinder ab 8 Jahren. Sie ist gut zu lesen (bzw. vorzulesen) und durch einige (vielleicht etwas wenige) Bilder (leider in schwarz-weiß) ergänzt.
Allerdings bedient das Buch doch einige Stereotypen, die ebenso wie die Illustrationen nur schwarz und weiß kennen: Die Polizisten verdächtigen Mesut und Isha v.a. deswegen, weil sie Ausländer sind. Aus dem gleichen Grund hegt die Enkelin Vorurteile gegen die Kinder. Der Gegensatz der reichen bestohlenen Oma gegnüber den ärmeren und im sozialen Brennpunkt lebenden Kindern wird auch sehr stark betont. Hier hätte ich mir ein differenzierteres Bild gewünscht, dass die Probleme anspricht, jedoch nicht klischeehaft arbeitet.