Die Methode mit dem Holzhammer

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mysty Avatar

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Kurz vor Feierabend wird Hauptwachtmeister Franz Holzhammer zu einem Toten gerufen. Ein Gleitschirmflieger ist vom Himmel gefallen. Alles sieht zunächst nach einem Unfall aus, doch Holzhammer kommen da Zweifel.

Die Ärztin Dr.Dr.Christine Müller-Halberstadt wurde am Nachmittag von ihrem Mann verlassen. Weil sie nicht nach Hause möchte, geht sie zum Rotwein trinken in das ortsansässige Nachtcafe. Dort lernt sie Franz Holzhammer und später seinen Chef kennen. Von letzteren läßt sie sich abschleppen.

Matthias war auch lange im Nachtcafe, er liebt Motorradfahren aber Klettern findet er nicht gut. Er betrachtet am Morgen beim ersten Espresso die Berge, die er garnicht so ungewöhnlich findet, weil er sie seit Kindesbeinen kennt.

Die Leseprobe ist in einem lockeren, flüssig zu lesenden Schreibstil verfasst. Nach und nach werden die verschiedenen für die Handlung (vermutlich) wichtigen Charaktere kennen. Auch die Landschaft, Bräuche und Eigenarten der Einheimischen werden ausgiebig beschrieben. Die Spannung hält sich im Moment noch in Grenzen und da, wo schon Spannung entstehen könnte, wird die Erzählung durch Abstecher zu Charakteren unterbrochen, die bisher noch nicht offensichtlich mit dem Fall zu tun haben.

Ja, ich liebe Lokalkolorit-Krimis und mag dabei auch gerne "sanfte" Krimis und ich habe noch keinen bayrischen Krimi gelesen. Insofern hätte mich diese Leseprobe sehr leicht überzeugen können.

Hat sie dann aber doch nicht so richtig. Das liegt vorallem daran, dass es  für mich unlogische Anteile in dieser Geschichte gibt.Zunächst einmal frage ich mich, wie es sein kann, dass der Hauptwachtmeister(der nach dem Anruf eines Zeugen alarmiert wurde) schneller beim Toten ist, als dessen bester Freund, der nach dem er gesehen hat, dass sein Freund abstürzt, in den Schnellflug gegangen ist, um möglichst schnell am Unfallort zu sein...aber na gut, vielleicht dauert das einfach sehr lange beim Gleitschirmfliegen. Das zweite ist dann aber ein Fehler von Autorin und Lektorat: Bei der ersten Befragung des Freundes, erfährt Holzhammer, dass das Opfer und sein bester Freund vor einer Woche aus Bremen angereist sind und bei Frau Schön im Bergblick wohnten. Einige Seiten später erzählt Manu, die Thekenkraft aus dem Nachtcafe, dass sie gehört hat, das Opfer und sein Freund kämen aus Norddeutschland und wohnten im Haus Schön. Dann wird behauptet, damit wisse sie mehr als der Hauptwachtmeister und er sagt: "Das werden wir morgen früh überprüfen".(Obwohl er es doch eigentlich schon weiß). Ich bin nicht überpingelig, was kleine Fehler angeht, aber wenn mir solche Fehler auffalen stören sie mich schon, weil es irgendwie den Eindruck erweckt, dass Autor und Lektor sich nicht viel Mühe gegeben haben. Außerdem finde ich, dass die Dialoge etwas hölzern wirken und z.B. die Szene von Christine und Holzhammers Chef sehr kurz geschrieben ist, während die Berge und die Landschaft mehrmals sehr ausgiebig beschrieben werden. Das Verhältnis ist da teilweise nicht ganz ausgeglichen.

Die Mängel schmälern ein wenig den Lesegenuß. Das finde ich sehr schade, denn die Geschichte an sich, kommt mir schon interessant vor und Holzhammer ist mir,soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, auch nicht unsympathisch. Vielleicht steigert sich dieser Krimi ja noch....Kaufen würde ich das Buch jedoch nach der Leseprobe nicht-vielleicht aber doch irgendwann einmal lesen.