"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land."

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caillean79 Avatar

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Diese erste Zeile des Romans, gleichzeitig ein Zitat des bayerischen Volksschriftstellers Ludwig Ganghofer, wird zum Aufhänger des Buches und setzt eine Klammer um den Roman und seine Handlung. Ein cleverer Einstieg, finde ich. Wer möchte, kann das Zitat hinterfragen - und wer nicht, liest gleich weiter und steigt ein in die Alpenidylle des Berchtesgadener Landes und in die Welt des Franz Holzhammer, der sich mit einem quasi vom Himmel gefallenen Gleitschirmflieger beschäftigen muss. War es ein Unfall, wie zunächst jeder annimmt? Oder steckt doch mehr dahinter?

In der Leseprobe erfährt man das natürlich noch nicht. Aber es wäre interessant zu erfahren, wie es weitergeht. Der "Fall" an sich mutet zunächst nicht sonderlich spektakulär an, es wird mehr Wert darauf gelegt, das "Drumherum" zu beschreiben. Es ist ein etwas klischeehaftes Bayernbild, das hier vermittelt wird - ob es wahr ist, vermag ich als Mitteldeutsche nicht zu beurteilen.

Die Figuren sind - aus meiner Sicht - auch sehr regionaltypisch gehalten. Aber das ist ja auch der Sinn eines solchen Regionalkrimis, wie sie derzeit Hochkonjunktur haben. Ein wenig verwirrend finde ich aber, dass HWM Holzhammer mal in astreinem Hochdeutsch wiedergegeben wird (z. B. am Anfang am Tatort), und andermal im tiefbayerischen Dialekt. Hier wäre mir ein wenig mehr Konsequenz in die eine oder andere Richtung lieber.

Das Buch liest sich insgesamt sehr locker und leicht - ich würde gern beim Lesen des gesamten Buches erfahren, ob der Fall noch richtig tiefgründig wird oder es eher ein "Schmunzelkrimi" wird, der das Genre ein wenig auf die Schippe nimmt. Es lässt sich nämlich aus meiner Sicht anhand der Leseprobe noch nicht so ganz beurteilen, in welche Richtung die "Reise" gehen wird.