Altlasten

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Tom Babylon wird zu der grausam zugerichteten Leiche eines Rockstars gerufen. Bei den Ermittlungen muss er feststellen, dass nicht nur der Musiker, sondern auch dessen Mörder mehr mit Tom zu tun hat. So viel, dass Tom bald selbst vom Ermittler zum Verdächtigen wird.

Mein Eindruck:
Marc Raabe bleibt seinem Stil treu: Sehr rasant, sehr blutig und mit Charakteren, die bei allem inneren Kampf und Problemen ihren Humor bewahren und Stärke beweisen. So können sich seine Leser/innen bequem zurücklehnen und eine Geschichte genießen, die nicht nur eine problematische Konstellation im Hier und Jetzt aufweist, sondern bis in die Zeit des Mauerfalls zurückreicht. Leider schießt Raabe mit seiner Konstruktion von Identitäten, Beziehungen und Familienbanden ein wenig über das glaubhafte Ziel hinaus, - doch spannend ist das Ergebnis auf jeden Fall und bietet einen Cliffhanger, der sich nicht nur für Tom Babylon gewaschen hat.
Die Aufteilung der Geschichte auf Vergangenheit und Gegenwart ist überaus gelungen, obwohl das endgültige Schicksal von Toms Mutter früh bekannt ist. Doch der Weg dorthin ist das Ziel und die Verquickung mit dem Heute die Kirsche auf der Torte.
Es ist zwar fraglich, wie der Autor die Rückkehr Toms an die Ermittlerfront gestalten möchte, - einen nächsten Thriller rund um ihn und seine Kollegen dürfte aus Verlags- und Lesersicht dennoch nichts im Wege stehen.

Mein Fazit:
Manchmal ist Wasser genauso dick wie Blut