Wer ist die Hornisse?

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svettusch Avatar

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Zuerst einmal: Marc Raabe kann unglaublich gut schreiben. Sofort ist man in der Geschichte drin und dazu tragen eine angenehme Schreibweise, ein guter Beginn und der schnelle Aufbau der Spannung sicher dazu bei. Außerdem habe ich insbesondere die Dialoge genossen, die authentisch und dynamisch wirkten.

Die Geschichte selbst wird in zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt, wobei auch die Erzählperspektiven wechseln. Ermittler Tom und dessen Mutter stehen dabei im Fokus. Der Mord an einem berühmten Musiker wird für Tom schnell persönlich und die Ereignisse nehmen rasch an Fahrt auf. Vor allem die ersten zwei Drittel des Buches waren rasant, spannend und konnten mit der ein oder anderen unerwarteten Wendung aufwarten. Auch Inges Geschichte ließ einen nachfühlen, wie sie sich in der DDR gefühlt haben muss. Die Wechsel zwischen den Zeitebenen wurden auf jeden Fall immer an den passenden Stellen vollzogen, sodass man wissen wollte, wie es weitergeht.

Die Charaktere selbst wirkten alle authentisch und sympathisch, allen voran Tom und Sita. Man ist ihnen gern gefolgt, auch wenn das ein oder andere Hindernis immer schnell gelöst wurde. Einzig das letzte Drittel hat bei mir persönlich die Spannung nicht halten können. Irgendwie hat sich bei mir nicht alles ineinander gefügt und der große Aha-Moment blieb aus. Vielleicht ist hier das Lesen der Vorbände notwendig, denn ich kann mir vorstellen, dass die Verknüpfungen der einzelnen Teile den Leser überrascht. Aber auch dann wirkte es auf mich ein wenig zu konstruiert.

Dennoch: Ich hatte mit diesem Krimi viel Freude und konnte auch ohne das Lesen der Vorbände gut folgen. Den Autor behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf.