Ersten Seiten Quälerei, aber dann lohnt es sich

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athene1989 Avatar

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„Die Hüter der fünf Jahreszeiten – The Lie in your Kiss“ von Kim Nina Ocker ist der erste Band der Reihe, in dem es um Bloom geht, die zur Hüterin des Winters bestimmt wird, obwohl sie als Außenseiterin ohne Kräfte gilt. Doch der Tod ihres Cousins ändert alles. Als sie auf dem Ball zum Wechsel der Jahreszeiten dem Hüter des Frühlings das Amulett der Jahreszeiten geben soll, gerät alles außer Kontrolle. Denn ein einziger Kuss bringt die ganze Welt in Gefahr und ihre Gefühle.
Ich fand die Idee mit Hütern über die Jahreszeiten sehr spannend. Ich habe mich gefragt, wie die Autorin diese Familien gestaltet und welche Funktionen diese auf der Welt haben. Das hat Kim Nina Ocker auch sehr spannend kreiert, auch wenn die ersten hundert Seiten sehr zäh waren. Und beinahe hätte ich das Buch abgebrochen. Es gab ständig Wiederholungen, sodass ich schon sehr genervt war. All das hätte man auf etwa zwanzig Seiten kürzen können und der Leser hätte immer noch alles erfahren. Doch zum Glück habe ich weitergelesen, denn nachdem die Story Fahrt aufgenommen hatte, wurde es doch spannend. Es gab Momente, wo es ein wenig übertrieben wurde, wie als Bloom aus einem Fenster von einem Hochhaus springt und danach ohne irgendwelche Kratzer weiterlaufen kann, und auch hier gab es die eine oder andere unnötige Wiederholung, aber dennoch konnte mich der Verlauf der Geschichte mitnehmen und begeistern. Das lag vor allem daran, dass immer irgendwas passiert ist, sei es nun eine Entwicklung der Beziehungen der Charaktere oder eben in der Handlung selbst. Langeweile kam nur in den ersten hundert Seiten auf, auch wenn es einmal kurz im letzten Drittel einmal einen kleineren Spannungsabfall gab.
Die Charaktere fand ich sehr spannend, auch wenn Bloom manchmal ein wenig naiv wirkt. Sie geht mit Fremden mit oder hinterfragt Dinge nicht einmal richtig, aber da sie sehr jung ist, finde ich das durchaus in Ordnung. Immerhin war man selbst auch nicht unbedingt besser. Ansonsten finde ich ihren Charakter sehr interessant, da sie trotz ihrer Familie immer ein normales Leben führen wollte und nun doch mitten drin ist. Anfangs ist sie überfordert und will mit allem nichts zu tun haben, aber so länger das Buch geht, umso mehr wächst sie in ihre Rolle rein, was mir sehr gut gefällt. Kevo ist mein Lieblingsprotagonist, da ich ihn sehr faszinierend und vielseitig finde. Einerseits sorgt er sich um Bloom, andererseits will er unbedingt sein Ziel erreichen, weswegen er manchmal zwischen den Stühlen steht. Ich bin gespannt, wie er sich im zweiten Band entwickelt und wie sich Bloom dort macht.
Ich muss gestehen, dass ich positiv überrascht wurde, denn nachdem ich mich auf den ersten Seiten so durchquälen musste, war meine Erwartungshaltung wirklich sehr niedrig. Ich bin aber froh, dass ich nicht abgebrochen habe, denn sonst hätte ich ein wirklich gutes Buch verpasst. Ich kann es auch kaum erwarten, Band zwei zu lesen. Ich gebe dem Buch aber aufgrund des unglaublich schweren Starts „nur“ vier Sterne.