Jahreszeitenchaos

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rosecarie Avatar

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Bloom lebt im Winterhaus, eines der vier Häuser der mächtigen Jahreszeitenfamilien. Sie ist zwar Teil der Familie, hat aber bislang als einzige keinerlei Kräfte gezeigt und ist deswegen eine Außenseiterin. Als sie ihren Cousin tot im Keller findet, entfalten sich ihre Kräfte plötzlich und unkontrolliert. Diese unerwartete Wendung macht sie zur nächsten Hüterin des Winters und plötzlich ist sie mittendrin als Teil des Jahreszeitengeschehens. Sie gerät in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und nicht alle haben gute Absichten. Von heute auf morgen ist Bloom in einem Konflikt, der zu einem Krieg auszuarten droht und muss sich für eine Seite entscheiden. Doch wie soll sie sich entscheiden, wenn beide Seiten im Unrecht sind?

Das tolle Cover ist einfach ein Hingucker und auch die Idee, die de Buch zugrunde liegt hat mich begeistert. Der Schreibstil der Autorin hat mich gleich für sich einnehmen können. Das Buch lässt sich flüssig lesen und macht die Protagonistin Bloom greifbar und authentisch. Ich mochte sie sehr gerne.

Bloom macht eine erstaunliche Entwicklung durch. Von der Außenseiterin, die mit ihrer rebellischen „Mir egal“- Einstellung nicht sehr weit kommt, nachdem sie plötzlich eine der wichtigsten Rollen in der Winterfamilie spielt. Sie nimmt die neuen Gegebenheiten und passt sich an, macht sie sich aber zu eigen und entwickelt sich zu einer starken und mutigen jungen Frau, die sich nicht wie eine Spielfigur hin- und herschieben lässt und ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt.

Sie lernt den mysteriösen Kevo kennen und es knistert sofort zwischen den beiden, klar 😉 Trotz einiger Klischees funktioniert das Love-Interest gut für mich. Die beiden fühlen sich voneinander angezogen, aber es steht eben auch sehr viel zwischen ihnen. Die Frage ist, wer steht auf welcher Seite und welche Geheimnisse stehen zwischen ihnen. All das zu überwinden scheint schwierig, auch wenn die beiden sich sehr zu mögen scheinen. Der Romance-Aspekt der Geschichte hat mir gut gefallen.

Die beiden Protas sind gut ausgearbeitet und ich mochte sie. Leider fehlt es den Nebenfiguren ein bisschen an Tiefe und Farbe. Sie sind sehr interessant angelegt und ich hätte gerne mehr über sie erfahren. Da gab es viel ungenutztes Potential.

Auch dauert es ein bisschen, bis die Geschichte richtig an Fahrt aufnimmt. Es gibt eine sehr lange Einführung und nach einem kurzen Spannungsmoment folgt eine längere Durststrecke, bis die vielen Ereignisse sich beinah überstürzen. Die Autorin dreht einige Schleifen und wiederholt ein paar Gedankengänge und Informationen so häufig, dass ich das Gefühl hatte, sie will, dass ich diese wichtigen Punkte unbedingt verstehe und nicht wieder vergesse… das war ein bisschen nervig. Trotzdem war ich die ganze Zeit gespannt und neugierig, was zwischen den Jahreszeitenhäusern los ist und was es mit dieser ominösen fünften Jahreszeit auf sich hat. Der Titel des Buches hat mich dahingehend etwas irritiert :D Es wurde dann aber schnell aufgeklärt.

Das World-Building mochte ich, auch wenn ich es nicht immer ganz rund fand und manche Lücken für mich nicht ganz geschlossen werden konnten. Die verschiedenen magischen Kräfte und die Bedeutung der Häuser in Verbindung mit aktuellen Entwicklungen in der Welt, das hat mir gut gefallen.

Nach einem etwas längeren Einstieg wurde die Geschichte rasant und sehr nervenaufreibend. Ich war ab der Mitte absolut versunken und habe mit Bloom mitgefiebert und gespannt ihr Abenteuer verfolgt. Am Ende explodierten die Ereignisse nochmal in einem riesen Feuerwerk und schließen mit einem krassen Cliffhanger, der mich ungeduldig auf den zweiten Teil warten lässt. Für mich ein sehr gelungener Reihenauftakt.