Sagenumwobenes raues Land

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liesmal Avatar

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Das legendenumwobene Longwood Island liegt zwischen Maine und Nova Scotia. Brumfitt Kings war es, der vor 300 Jahren als Erster auf die Insel kam und als Hummerfischer arbeitete. Das Land ist karg und rau. Dennoch kommen weitere Menschen auf die Insel um dort vom Hummerfang zu leben.
Bis heute sind die Familien der Kings die Könige von Longwood Island. Immer war es ein Sohn, der in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist und das Sagen hatte. Das war ein ungeschriebenes Gesetz, bis heute. Doch jetzt ist Cordelia da, eine junge Frau, die schon als Kind unglaublich ehrgeizig auf dem Fischerboot ihres Vaters die Arbeit beim Hummerfang verrichtet und die mit aller Macht die Nachfolge ihres Vaters antreten will.
So rau wie die Insel, so wortkarg und rau sind auch die Menschen hier. Jeder hat seine Arbeit und tut, was er tun muss. Doch wenn es darauf ankommt, dann ist ohne viel Worte einer für den anderen da.
Brumfitt Kings war nicht nur ein Hummerkönig, er hat auch gemalt – alles, was geschehen ist und was noch geschehen wird, kann man in seinen Bildern entdecken. Dabei geht es oft auch ins Reich der Fantasie. So hat Brumfitt sich keine Frau vom Land genommen, sondern sie ist dem Meer entstiegen, so heißt es. Und diese Sagen und Legenden ziehen sich durch alle Generationen.
All das Raue, das Sagenumwobene, aber auch die versteckte Herzlichkeit und die Hilfsbereitschaft werden durch den eigenwilligen Schreibstil sichtbar gemacht. Beim Lesen wurde ich in eine andere, mir fremde Welt mit hineingenommen.
Einige Textstellen habe ich wieder und wieder gelesen. Ganz besonders gefallen hat mir der kleine Absatz: „Ein Vorher und ein Nachher. Was wir hatten und was wir nicht hatten. Sechzehn Stiche … Wir hatten ihn nicht mehr.“
In diese Textpassage bin ich eingesunken und habe mich tief beeindruckt darin verloren. Grandios!