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Im Prolog will ein junge Mann, der im Alter von zwölf Jahren den Frauendienst angetreten hat, die missmutige Stimmung seiner Herrin durch Lautenspiel heben, wird von dieser jedoch weggeschickt. Wie gewünscht bereit er ihr stattdessen ein Bad und geleitet sie danach in ihr Schlafgemach. Beim Aufräumen trinkt er von dem Badewasser und verwahrt ausgekämmte Haare in seiner Reliquienkapsel.
16. Juli 1511: die "angemalte Rosi" hatte Ärger mit Josef und möchte sich in ihrer Kammer betrinken. Ihren Hass hat sie tagsüber an ihren Freiern abgelassen und wurde von der Hurenkönigin zusammengestaucht. Obwohl es nur noch eine Stunde bis zur Sperrstunde ist, kommt noch ein weiterer Freier, der ausdrücklich nach ihr verlangt hat. Der Verkehr mit dem Hausierer geht schnell, dann richtet er ihr eine Nachricht aus: ein vornehmer Herr erwartet sie zur elften Stunde am Fahrtor und verspricht gute Bezahlung. Roswitha richtet sich her und verlässt heimlich das Frauenhaus, denn außerhalb darf sie eigentlich keine Freier treffen. Auf dem Weg plant sie, dass sie mit ihrem zweijährigen Sohn einmal ihre Eltern besuchen könnte. Weil sie zu früh ist, muss sie warten. Ein junger Reiter holt sie ab. Auf dem Weg in den Sachsenhäuser Forst wird ihr mulmig, und der Mann ist auch ziemlich grob. Wegen des Geldes bleibt sie...

Ich bin etwas zweigeteilt. Die Leseprobe ließ sich schnell lesen, und ich hatte keine Probleme, mich in das Buch einzufinden. Außerdem wird gleich Spannung aufgebaut: Mit wem ist Rosi in den Wald geritten? Wird sie diesen Ausflug überleben? Was hat der Prolog mit allem zu tun? Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die etwas derbe Sprache der Autorin wirklich mag. Sicherlich passt das gut zu dem historischen Roman - ebenso wie teilweise altertümlichen Ausdrücke - und dem Milieu, in dem er spielt. Aber ich weiß nicht, ob es mir über längere Zeit gefallen würde. Es wäre sicherlich ein Versuch wert...