Die Hurenkönigin von Ursula Neeb

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Der Prolog steht zunächst noch für sich allein. Er zeigt eine etwas abartig wirkende Beziehung zwischen einer launischen, grausam-bösartigen "Herrin" und einem persönlichen Diener, der ihr vollkommen verfallen scheint und sogar ihr Badewasser trinkt!? Das macht auf jeden Fall schon mal neugierig.

Zu Inhalt und Protagonisten kann man nach der Leseprobe nicht allzu viel sagen. Man lernt eigentlich nur Roswitha etwas näher kennen, eine Frankfurter Hure, die im Anschluss an die Leseprobe wohl nicht mehr lange zu leben haben wird ;-). So weit es sich beurteilen lässt, wirkt die Geschichte authentisch, nicht zuletzt durch die derbe Sprache Roswithas, die wirklich kein Blatt vor den Mund nimmt ;-). Auch die Wortwahl fand ich interessant und hat mich zum Nachforschen inspiriert. "Frauenhaus" z. B. hatte im Mittelalter eine etwas andere Bedeutung als heute, entspricht aber auch nicht genau einem Bordell. Bei "Hübscherin" dachte ich zuerst an einen Druckfehler, da ich nur "Hübschlerin" kenne. Aber es gibt beides.

Die (leider etwas kurze) Leseprobe verspricht interessante Unterhaltung in einem etwas anderen Milieu als üblich. Und die zuvor erwähnte Wortwahl lässt auf einen gut recherchierten historischen Hintergrund hoffen. Außerdem bin ich wirklich gespannt, wie sich der Prolog in den Zusammenhang einfügen wird.