Eine Falle

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wal.li Avatar

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Die Hübschlerin Roswitha bekommt kurz vor Feierabend noch einen Freier, eigentlich hat sie keine Lust mehr, aber das Geld lockt. Sie träumt auch mit ihrem kleinen Sohn wieder zu den Eltern gehen zu können und einen Mann zu finden, der es gut mit ihr meint und sie auch mit dem unehelichen Kind nimmt. Der Freier ist dann auch schnell zufrieden gestellt. Und wieder lockt das Geld, denn dieser Freier verspricht noch einen Gulden, wenn Roswitha sich an einen Treffpunkt begibt. Dort erscheint dann auch ein Herr, der sogar den Schlüssel zu einem Stadttor besitzt. Schon meint Roswitha, das große Los gezogen zu haben, fast noch schneller überkommt sie das unbehagliche Gefühlt, in eine Falle getappt zu sein.
Mal wieder eine dieser Leseproben, die wirklich zu kurz geraten sind. Schon der Text der Beschreibung verrät mehr. Das Pröbchen lässt sich dann auch ausgesprochen gut lesen. Man fühlt sich sofort in die kleine Welt des Jahres 1511 in einem Frankfurter Hurenhaus hineingezogen. Roswitha, die Hure, mit ihren ach so menschlichen Träumen von einem normalen Leben. Ihre naives Streben nach Geld, um ihrem kleinen Sohn ein besseres Leben bieten zu können. Wie gut nachvollziehbar ihre Wünsche. Mit Bedauern muss der Leser zur Kenntnis nehmen, dass die Bekanntschaft mit der gefallenen jungen Roswitha wohl eher eine kurze sein wird, denn wenn die Falle zuschnappt, wird sie wahrscheinlich nicht entkommen können. Umso neugieriger wird man, ob es eine Gerechtigkeit geben kann und wer dafür sorgen wird. Ein ansprechender historischer Kriminalroman, der sofort anspricht und eine fesselnde Geschichte aus der Vergangenheit erwarten lässt.