Trau nie einem Fremden

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botte05 Avatar

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Frankfurt, 16.06.1511, die Hure Roswitha, 20 Jahre, hat für heute die Nase voll. Gestern ging ihr „Mann“ fremd und hat sie – als sie eine Szene machte – geschlagen. Dann heute acht Freier, jetzt will sie sich nur noch besaufen. Da taucht ein abgegriffener Reisender auf, der gezielt nach ihr fragt. Da sie gemäß der Frauenhausordnung keinen Freier ablehnen darf, nimmt sie ihn mit auf Ihr Zimmer. Nach getaner Arbeit überreicht er ihr einen silbernen Gulden und teilt ihr mit, wo sie sich in dieser Nacht einzufinden habe, um einen weiteren Gulden zu verdienen. Überglücklich über so viel Geld macht Rosi sich zurecht und begibt sich zum Treffpunkt. In Gedanken plant sie ihre Flucht mit ihrem unehelichen Kind zurück zu ihren Eltern und weit weg vom Hurenhaus. Doch das Treffen mit dem großzügigen Gönner verläuft ganz anders als erwartet…

Aus der Buchbeschreibung kann ich entnehmen, dass Rosi nach diesem Abend nirgendwo mehr hin flüchtet, stattdessen stirbt sie. Ursel Zimmer, die Vorsteherin der städtischen Hurengilde findet heraus, wer der letzte Freier war und begibt sich auf die Suche nach dem Mörder.

Bei „Die Hurenkönigin“ handelt es sich um einen historischen Kriminalroman. In der Leseprobe lerne ich zunächst einen jungen Mann kennen, der bei einer reichen Dame in Diensten steht und ihren Launen ausgesetzt ist. Dann treffe ich die Hübscherin Rosi bei ihrer Arbeit und ihren Träumen von einem besseren Leben. Die LP lässt sich gut und flüssig lesen, die Handlung gut verfolgen. Die Sprache, in der das Buch verfasst ist, unterstreicht den historischen Rahmen. Das Bild, welches Ursula Neeb vom Frankfurt des 16. Jahrhunderts zeichnet, lässt mich in die Szenerie eintauchen. Für eine „richtige“ Bewertung ist die LP etwas kurz, ich denke jedoch, dass sich die Handlung unterhaltend und spannend weiterentwickeln wird.