Wer bestellte Rosi?

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lerchie Avatar

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Ein junger Mann seiner Herrin so ergeben, dass er alles für sie tat. Er spielte für sie auf der Laute, doch heute wollte sie nichts hören, sondern baden und zu Bett gehen. So richtete er ihr das Bad, achtete sehr auf die richtige Temperatur, sonst bekäme er Schläge. Wohlig ließ sie sich hinein gleiten, er wusch sie, trocknete sie ab, und half ihr in ihr Nachgewand. Nachdem er sie zugedeckt und ihr eine gute Nacht gewünscht hatte, ging er zurück ins Bad um aufzuräumen. Die Haare in der Bürste hob er als Andenken auf, und er trank von ihrem Badewasser
Rosi war wütend auf Josef, der am vergangenen Abend mit einer anderen herum geschäkert hatte. Sie hatte ihm eine Szene gemacht, doch danach war er erst recht mit der Rivalin ins Bett gehüpft. Rosi hatte nicht schlafen können und ihre Wut am nächsten Morgen an den anderen Huren ausgelassen. Worauf die Hurenkönigin sie zusammenstauchte. Auch bei den Freiern dieses Tages hatte sie ihrer Wut freien Lauf gelassen. >Jetzt wollte sie nur noch ins Bett, doch da kam noch ein Freier der ausdrücklich nach ihr verlangt hatte. Er war schnell fertig, bezahlte mit einem Gulden, und sagte, sie würde noch so eine erhalten, wenn sie jemanden an einem bestimmten Platz treffen würde. Er wolle nicht erkannt werden, und sie müsse den Mund halten. Der Gulden lockte die Hübschlerin und sie stimmte zu. Sie machte sich fertig und schlich vorsichtig aus dem Haus. Mit zwei Gulden würde sie mit ihrem Sohn Christoph zu ihren Eltern gehen können, und vielleicht fand sich dort sogar ein Bauer oder Witwer, der eine Frau mit einem unehelichen Kind heiraten würde. Am Treffpunkt war noch niemand, aber sie hatte auch noch Zeit. Ein Reiter kam, und schickte sie durch das Brückentor. Er wollte mir ihr nach Sachsenhausen. Sie wunderte sich, dass er hindurch ritt, doch sie müssten zum Sachsenhausener Forst, sagte er. Er hielt sie so fest, dass Rosie blaue Flecken bekommen würde. Sie bekam Angst und rief um Hilfe. Doch der Reiter sagte nur, sie solle still sein, sie Miststück. Hier würde sie sowieso keiner hören.
Die Beschreibung:
Frankfurt 1511: Am Gedenktag von Maria Magdalena wird die Leiche der Hübscherin Roswitha entdeckt. Ursel Zimmer, die Vorsteherin der städtischen Hurengilde, findet heraus, wer der letzte Freier war.
Doch als man seiner habhaft wird, beteuert der verzweifelte Mann, er habe nur einen Auftrag erfüllt. Er erwähnt einen geheimnisvollen Ring, der die Hurenkönigin zwar auf eine heiße Spur bringt, sie aber auch höchster Gefahr aussetzt …
Die LP ließ sich leicht und gut lesen. Auch wenn man nur erfährt, dass die Hübschlerin Rosi von einem ‚Freier‘ außer Haus bestellt worden ist – nur in der Beschreibung erfährt man, dass sie ermordet worden ist – hat mich die LP doch neugierig gemacht. Es würde mich interessieren, wer ein Interesse daran hatte, die Hure umzubringen. Und vor allem auch warum. Ich würde dieses Buch sehr gerne vorablesen.