Die Hurenkönigin

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ladybug Avatar

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Rosi ist eine Frau, die versucht aus ihrem Gewerbe auszubrechen. Sie ist Hübscherin und darüber alles andere als erbaut. Außerdem hat sie einen kleinen Sohn, den sie nicht einmal bei sich leben lassen kann. Doch da der Vater ein relativ unnützes Exemplar Mann ist, versucht sie sich das benötigte Geld selbst zu beschaffen. Natürlich geht dieser Plan gründlich schief.

Die Hurenkönigin, die in Zeiten der Syphilis eigentlich schon genug Probleme hat, bemerkt schließlich das Fernbleiben von Rosi. Und als bald auch noch die schrecklich entstellte Leiche der jungen Frau gefunden wird, will sie den Täter auf eigene Faust stellen.

An sich ist die Geschichte um die Hurenkönigin wirklich spannend. Denn bereits die Hurenkönigin ist eine interessante Persönlichkeit. Sie selbst war lange eine Hure und hat schließlich ihre große Liebe gefunden, mit der sie es schließlich auch schaffte dem Gewerbe größtenteils den Rücken zuzukehren. Und die Rangordnungen und Regeln innerhalb dieser verschworenen Gemeinschaft werden interessant und lebhaft geschildert. Auch der Nebenstrang, der uns die Sicht des vermeintlichen Mörders nahebringt, schafft zusätzliches Potential für die Geschichte.

Aber leider wollte die Geschichte dann vielleicht auch zu viel erreichen. Denn irgendwie fand ich die Geschichte zwar spannend, aber oft schweifte sie mir zu sehr ins derbe ab und verlor sich auf den Seiten in sich selbst. Zu Anfangs war der Roman wirklich packend, doch ab der Mitte lässt das nach und man dümpelt nur noch so durch die mittelalterlichen Gassen. Am Ende legt der Roman zwar noch mal an Spannung zu, allerdings kann dieser Nervenkitzel dann auch nicht über die vorherigen Seiten hinweghelfen.

Mein Fazit: Eine sehr interessante Grundidee verpackt in einen historischen Kriminalroman, der allerdings nicht in der Lage war mich wirklich an seine Seiten zu fesseln!