Die Hurenkönigin

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Zum Inhalt:

Am 22.Juli 1511 dem Gedenktag der Maria Magdalena , der Schutzpatronin der Huren wird einer der ihren, die Hübschner Roswitha, auch die angemalte Rosi, tot an der Uferböschung des mainabwärts gelegenen Fischerdorfes Niederrad bei Frankfurt von einem Fischersmann gefunden. Ihre Leiche ist übel zugerichtet und sie trägt zudem ein Büßerhemd. Wer mag diese Tat begangen haben, möglicherweise ihr letzter Freier, der noch kurz vor der Sperrstunde kam und extra nach Roswitha verlangt hat. Diese Frage stellt sich auch Ursel Zimmer, die Vorsteherin der städtischen Hurengilde, bei der sie und die anderen Huren (Frauen) gewohnte und gearbeitet haben. Schnell stellt es sich heraus der Mann, ein Hausierer hat nur im Auftrag gehandelt. Er erzählt bei der Vernehmung von einem geheimnisvollen Ring. Und so geht die Suche weiter nach dem Täter. Ursel Zimmer, die Hurenkönigin beginnt also mit ihren Ermittlungen auf eigene Faust, denn die Stadt Frankfurt als Eignerin des Hurenhauses hat zur Zeit wenig Interesse an der Aufklärung der Straftat., denn es ist ja nur eine Hüschnerin und keine vollwertige Bürgerin. Nicht nur der Tod der Roswitha beschäftigt die Hurenkönigin plötzlich brennt es an allen Ecken, denn es wird eine tote Katze und ein Schriftstück mit wüsten Beschimpfen an die Tür des Hauses der Frauen genagelt. Wer steckt dahinter könnten es die Nonnen des nahen Kloster sein oder wer und auch eine Geschlechtskrankheit , die sich immer mehr ausbreitet bereitet den Hüschnerinnen erhebliche Sorgen., denn sie sollen daran Schuld sein. Hat überhaupt Ursel Zimmer, die Hurenkönigin ohne weitere Hilfe eine Chance das Verbrechen auf zuklären davon erzählt dieser spannende Roman.


Meine Meinung:

Wieder einmal nimmt sich die Autorin Ursula Neeb einer Randgruppe in einem historischen Roman an. Erst "Das Geheimnis der Totenmagd" eine junge Frau , die Tote wieder herrichtet für das Begräbnis und jetzt Frauen, die mit käuflicher Liebe ihr Leben bestreiten, auch bleibt sie ihres Romanorte Frankfurt weiterhin treu, was mir beides sehr gefällt.

Interessant und lehrreich beschreibt die Autorin, dass Leben/ Leiden diese Frauen und ihrer Schiksale sehr genau , so dass man sich gleich eingebunden in das Geschehen fühlt. Und entsprechend mitfiebern kann. Alles ist stimmig und gut erzählt, klar gibt es Stellen im Buch , die einer etwas zartbeseiteten Leser/in schon an die Nieren gehen könnten, aber Ursula Neeb zeigt damit nur auf, wie die Leute gefühlt und gedacht haben zu bestimmten Dingen in Ihrer Zeit. Vielleicht für uns schwer nach zu vollziehen, aber es wird das Leben mit all seinen Seiten so gezeigt wie es war. Und nichts geschönt was mir persönlich immer wichtig ist bei historischen Roman. Ich mag keine weichgespülten Romane.

Hier kommen interessante Fakten über die in dieser Zeit geltende Gesellschaft/Ansehen/Einstellungen/Umstände zusammen mit einer ebenso spannenden Krimifall , alles sehr gut recherchiert , sehr menschlich/gefühlvoll und für die Zeit logisch erklärt. Spannend , etwas auch gruselig und immer zum Mitfiebern. Was will man mehr oder?

Kann ich wirklich nur empfehlen für Fans von historischen Kriminalfällen. Die Mischung stimmt einfach.