Frankfurt anno 1511

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Selten habe ich so einen spannenden, gut recherchierten und flüssigen historischen Roman gelesen. Wenn nicht immer wieder die Pflicht gerufen hätte, hätte ich das Buch in einem Zug durchgelesen.

Huren waren zu dieser Zeit der Abschaum der Stadt, wurden aber geduldet um die Moral der Stadt bzw. der Bürgerinnen zu sichern. Wie im Buch beschrieben kamen die Frauen in die Stadt um nach einer Anstellung als Schneiderin oder Kinderfrau zu suchen. Meistens klappte es nicht und irgendwann fanden sich die Frauen vor Hunger in der Hurenzunft wieder. Genauso wie die Mädchen der Hurenkönigin Ursel Zimmer. Manche erhoffen sich durch vermögende Freier viel Geld ansparen zu können um im Alter nicht mehr anschaffen zu müssen. Diese Versuchung wird der armen Rosie zum Verhängnis als sie sich zu einem geheimen "Stell Dich ein" überreden läßt für das ihr viel Geld geboten wird. Am Gedenktag der Maria Magdalena, der Schutzpatronin der Huren, wird Rosies Leiche entdeckt. Ursel schwört sich, dass sie Rosies Mörder überführen wird und gerät in höchste Gefahr....

Im Buch wird erwähnt, dass sich die Frauenhäuser meistens am Ortsrand in der Nähe der Stadtmauer befanden. Wenn man durch Städte mit mittelalterlicher Geschichte wandert wird man oft in der Nähe der Stadtmauer eine Frauengasse oder ein Frauengäßchen vorfinden. Dort haben die Huren der damaligen Zeit immer noch ihre Spuren hinterlassen und man kann sich die Frauen in ihren gelben Gewändern vorstellen.