Der Kreis schließt sich

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bine66 Avatar

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Zu Beginn des Buches lernen wir Martin kennen, der ungefähr siebzig Jahre alt ist und in einem Altersheim als eine Art Hausmeister arbeitet. Viel wissen wir von ihm nicht, er ist Witwer und nicht das leibliche Kind seiner Eltern. Als Baby wurde er im zweiten Weltkrieg in Paris seiner "Mutter" von einem ihr unbekannten Mann übergeben. Dieses erzählten Martins "Eltern" ihm kurz vor seiner Einschulung.

Im Altersheim soll ein Empfang für den neuen Bewohner Mr. Hugo gegeben werden. Dieser hat ein durch eine Schusswunde entstelltes Gesicht. Doch gleich zu Beginn der Veranstaltung bricht Mr. Hugo zusammen und stirbt. Damit endet das erste Kapitel des Buches.

In den weiteren Kapiteln wird jeweils über einen anderen Menschen berichtet, der vielleicht auf den ersten Blick weder etwas mit Martin noch mit Mr. Hugo zu tun hat. Die Geschichten spielen in verschiedenen Zeiten, wobei die Sprünge vor und zurück sind. Und oft werden auch innerhalb der Kapitel Traum, Vorstellung, Wirklichkeit und damit auch die Zeiten vermischt. Am Ende des Buches - meiner Meinung nach nimmt die Erzählung im letzten Kapitel noch einmal an Geschwindigkeit auf, wobei sie vorher oft dahinplätscherte, was aber auch daran liegt, dass jetzt endlich etwas passiert, das die Handlung vorantreibt - schließt sich dann der Kreis. Alle Personen des Buches werden an ihren Platz gestellt.

Mir fällt es sehr schwer, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Beginne ich also dem für mich Einfachen. Das Titelbild gefällt mir ganz gut, es hat einen Bezug zum Inhalt des Buches. Allerdings ist es nicht eines der Titelbilder, die mich im Geschäft spontan anspringen würden.

Nach dem Lesen der Leseprobe hatte ich eine ganz andere Geschichte erwartet. Die einzelnen Kapitel sind gut lesbar geschrieben, teils in wunderbaren Sätzen. Bei einigen habe ich gedacht, dass ich sie mir merken muss. Trotzdem hatte ich zu Beginn so meine Schwierigkeiten, weil der Zusammenhang der Personen erst ganz am Ende offenbar wird. Ich hatte teilweise nicht den Eindruck, dass einzelne Kapitel die Geschichte, um die es geht, weiterbringen. Die wahre Schönheit dieses Buches erschließt sich mir erst im Nachhinein. Wahrscheinlich werde ich das Buch beim zweiten Lesen mehr genießen können, weil ich von Beginn an weiß, worauf alles hinausläuft und wie jeder zur Geschichte beiträgt.