Reine Poesie

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murksy Avatar

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Die wunderbar verzweigte Geschichte eines Jungen, der einer fremden Frau in den Arm gedrückt wird. Im Laufe des episodenartigen aufgebauten Buches erfährt der Leser, wer der Junge ist und wie die einzelnen Personen zusammenhängen. Bis in die Wirren des Krieges entführt uns die Geschichte in einer traumhaft schönen Sprache. Poetische Sätze, zitatreife Abschnitte in Serie. Eine Erzählweise, die ewig weitergehen könnte. So schön zu lesen, dazu eine intelligente und authentische Geschichte, die einen staunend zurückläßt. Unglaublich, welche Zufälle und Schicksalswendungen das Leben bereit hält. Wenn dann ein Schriftsteller mit diesem Talent sich einer solchen Geschichte annimmt, ist das Ergebnis so berauschend, dass man das Buch sofort wieder lesen will. Eine malerische Sprache, die das Leben und all die Höhen und Tiefen noch viel deutlicher darstellt und den Leser sofort gefangen nimmt. Ein Glücksfall, der meiner Ansicht zu den Höhepunkten des literarischen Jahres zählt. Poesie nicht in Gedichtform, sondern als Roman verpackt, der auf einer wahren Geschichte beruht. Selbst die Personen, die in jedem anderen Buch als die teuflischen Bösewichtern dargestellt werden würden, werden hier reflektiert als Menschen wiedergegeben, die manchmal handeln um zu überleben und manchmal einfach einer Eingebung folgen. Kann einem diese Geschichte den Glauben an Gott oder Gerechtigkeit zurückgeben? Ich weiß es nicht. Trotzdem hat die Geschichte etwas Magisches, dass zeigt, welche teilweise verrückten Wege die Welt beschreitet. Es gibt Leid und Verlust, aber auch Hoffnung und eine Gnade des Glückes, das einem die Tränen in die Augen treibt. Eine Geschichte des Suchen und Findens, der Zufälle und der Macht des Überlebenwollens. Ein Buch wie ein Geschenk.