Schicksale, die zusammen fließen

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andrea karminrot Avatar

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Das Buch:
In den Wirren des 2ten Weltkriegs, wird einer Frau ein Baby in den Arm gedrückt. Sie zieht den kleinen Jungen, mit ihrem Mann wie ihr eigenes auf. Erst, als er zur Schule geht, erzählen ihm seine Eltern woher er stammt.
Der Fremde, der den Jungen weitergab, trifft Jahre später wieder auf den inzwischen erwachsenen Jungen ohne das es Beide wissen, wem sie gegenüber stehen.
Die Illusion des Getrennt seins, zeigt uns wie eng unsere Schicksale miteinander verwoben sind, auf welch engem Raum wir uns bewegen.
Meine Meinung :
Ein nachdenkliches Buch. Man findet 5 verschiedene Charaktere und Geschichten, die alle miteinander verwoben sind. Ungefähr wie ein ausgefranstes Seilende, das sich nach oben hin wieder verbindet. Es finden sich unglaublich viele Lebensweisheiten, Sätze die man sich merken möchte, aber soviele kann man gar nicht aufschreiben.
Das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere hat mich fasziniert. Alle miteinander verwoben, zu einem Ganzen zusammen gefügt. Über die Kontinente verteilt und trotzdem zusammengehörend.
Die Sprache des Autors fand ich sehr ausdrucksstark, eben mitreißend. Trotzdem leicht und leise geschrieben. Trotzdem es auch um Krieg und Tod geht.
Als Schriftsteller muss man manchmal den Bogen etwas überspannen, damit man dahin kommt, wohin man möchte. Und ganz am Ende werden wir auch darauf hingewiesen, das ein Teil der Geschichte wahr ist.
Ich hab es genossen dieses Buch zu lesen!
Lieblingssätze:
S.16 "Familien, die auseinandergerissen wurden wie Papierfetzen im Wind. Sie alle wehte es ihm ins Gesicht."
S.83 "Ich glaube, die Menschen wären glücklicher, wenn sie öfter Dinge zugeben würden. In gewisser Weise sind wir alle Gefangene einer Erinnerung, einer Angst oder einer Enttäuschung. Wir werden alle durch etwas bestimmt, das wir nicht ändern können."
S. 177 "...so wie wir eines Tages von einem letzten Lufthauch besiegt werden, und dann ist nichts mehr - nichts außer dem Duft unseres Lebens in der Welt, wie an einer Hand, die einst Blumen hielt."
Das Cover:
Die Farbwahl drückt Ruhe und Gediegenheit aus. Der Fallschirmspringer, eher sowas wie, ein Sprung ins Nichts.
Ich finde das Cover eher langweilig. Im Laden hätte ich das Buch nicht in die Hand genommen, hätte ich nicht schon den Klappentext gekannt.