Verwobene Lebensgeschichten

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smberge Avatar

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Martin erfährt in frühen Jahren, dass er nicht der leibliche Sohn seiner Eltern ist, sondern zum Ende des 2. Weltkrieges von einem Fremden seiner jetzigen Mutter übergeben wurde. Im weiteren Verlauf des Buches werden die Lebensgeschichten von 4 weiteren Personen erzählt, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Diese Einzelschicksalen werden im weiteren Verlauf des Buches mehr und mehr miteinander verwoben. Letztendlich ergibt sich aus den einzelnen Handlungssträngen, die anfangs scheinbar nichts miteinander zu tun haben, eine Geschichte, die uns das Schicksal von Martin erzählt. Hierbei verwendet der Autor unterschiedliche Perspektiven und Zeitachsen, die aber ein insgesamt rundes Bild abgeben
In den einzelnen Handlungsträge werden die Personen sehr gut gezeichnet und ich habe mit ihren Schicksalen mitgefiebert. Leider stand während der Lektüre bei mir die ganz Zeit über die Frage im Raum, was hat das alles mit dem Schicksal Martins zu tun. Für mich wurde hier lauter zusammenhangslose Lebensschicksale erzählt. Er zum Ende hin haben sich die einzelnen Geschichten mehr und mehr verknüpft, bis sie am Ende alle in die Geschichte Martins einfliessen.
Es handelt sich hier um ein sehr ruhiges, gefühlvolles Buch ohne jede Effekthascherei. Die Geschichte entwickelt sich langsam, hat mich aber doch sehr in ihren Bann gezogen. Der Titel sagt sehr viel über das Buch aus. Ich unterlag auch der Illusion, dass es sich hier um einzelne, für sich getrennte Geschichten handelt, bis sie zum Ende hin alle ineinander flossen. Leider waren mir die Geschichten zu kurz erzählt. Ein paar mehr Seiten hätten dem Buch gut getan, daher vergebe ich nur 4 von 5 Sterne.