Was ist hier passiert?!

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glücksklee Avatar

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"Die Insel der besonderen Kinder" von Ransom Riggs beginnt relativ entspannt. Ein Enkel erzählt von seinem Großvater, den er bewundert und der ihm viele spannende Geschichten aus seiner Jugend erzählt. Geschichten, die einen staunen lassen, aber auch dafür sorgen, dass einem eiskalte Schauer über den Rücken laufen. Jacob, besagter Enkelsohn, erzählt zu Beginn der Leseprobe von der Zeit, als er noch alle Geschichten seines Großvaters glaubte bis zu dem Zeitpunkt, an dem er anfängt, die Geschichten des Großvaters als Märchen abzutun. Den Vergleich, den er dabei zieht (Ab wann glauben Kinder nicht mehr an den Weihnachtsmann...), finde ich ich sehr passend. Ich glaube, jeder von uns kann sich noch an eine Zeit aus seiner Kindheit erinnern, in der Märchen nicht nur erfundene Geschichten waren.

Jacobs Vater liefert die passende Erklärung für die Geschichten, die der Großvater seinem Enkelsohn erzählt: die traumatische Flucht von Jacobs Großvater aus Polen, während des zweiten Weltkrieges, wo dieser als Kind seine gesamte Familie verlor.

Auch der Leser glaubt diese Erklärung zuerst, wenigstens ging es mir so. Der Großvater tut mir sehr leid und im Laufe der Leseprobe scheint er sich mehr und mehr in den "Geschichten" zu verlieren, die er Jacob erzählt hat. Als Jacob einen aufgewühlten Anfruf seines Großvaters erhält, fährt er los, um nach seinem Großvater zu sehen und muss feststellen, dass die Ungeheuer aus den Erzählungen seines Großvaters vielleicht doch nicht der Fantasie eines traumatisierten Mannes entspringen, sondern absolut real sind.

Ransom Riggs hat einen flüssigen Schreibstil, der einen sofort in seinen Bann zieht. Man ist vom Prolog gefesselt, nicht nur durch den schönen Schreibstil, sondern auch durch den Spannungsaufbau, der durch die Geschichten des Großvaters entsteht.

Außerdem ist die Leseprobe sehr liebevoll gestaltet. Die Fotografien, die der Großvater Jacob zeigt, um zu beweisen, dass seine Geschichten nicht erfunden sind, sind eingefügt, die Seitenzahlen am unteren Rand der Seiten mit Verzierungen umrandet. Dass die Fotografien in schwarz/weiß gehalten sind und "alt" aussehen, verleiht dem ganzen noch einen ganz besonderen Charme und passt genau zum Cover, das mir übrigens auch sehr, sehr gut gefällt. Allein schon die Aufmachung des Covers, die das schwebende Mädchen aus den Geschichten des Großvaters darstellt, vermittelt einen Hauch von geheimnisvoller Spannung.

So, und nachdem ich mich nun so begeistert über diese Leseprobe ausgelassen habe, fange ich an zu hibbeln und hoffe auf ganz viel Glück bei der Auslosung nächste Woche. Denn dieses Buch würde ich wirklich gerne lesen um festzustellen, ob das Buch genauso spannend weiter geht, wie es begonnen hat bzw. um herauszufinden, was das für Monster waren, die Jacobs Großvater auf dem Gewissen haben und welche Geheimnisse aus der Vergangenheit noch auf Jacob warten!