Ermüdender Aufbau

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Die ehemalige Hollywood-Größe Lana Farrar verbringt Ostern auf ihrer griechischen Privat-Insel und lädt dazu ihre Freunde und Verwandte ein. Unter ihnen befindet sich der Erzähler Elliot Chase, Lanas beste Freundin Kate, ihr Mann Jason, ihr Sohn Leo und die Angestellten Agathi und Nikos. Die Flucht aus dem verregneten London wird zu einem tödlichen Spiel.

Die Insel des Zorns von Alex Michaelides klang nach einem packenden Thriller mit psychologischer Tiefe und einigen Abgründen. Sieben Menschen auf einer abgeschotteten Insel, ein Sturm und ein verhängnisvoller Tod. Doch leider konnte mich das Buch in seiner Umsetzung nicht erreichen.

Wir bekommen die Geschichte von Elliot Chase erzählt, der bereits zu Beginn erwähnt, dass wir vor allem das ‚Warum‘ der Tat erfahren werden. Der Fokus würde also auf der Psyche liege, eine Ansage, die für mich nicht eingehalten wurde. Ja, wir lernen die Hintergründe kennen, aber psychologische Tiefen und Abgründe sucht man hier vergebens.

Außerdem wird direkt angemerkt, dass er gewisse Perspektiven nur erahnen kann, seine Erzählung also nicht unbedingt der Wahrheit entspricht. Das mag einen Spannungsbogen erzeugen können, wurde aber letztendlich lediglich anstrengend und ermüdend.

Die Auflösung war dann alles andere als überraschend, denn sie ergab sich praktisch durch den Aufbau des Buches und so konnte mich Die Insel des Zorns leider nicht abholen. Werke, bei denen man ähnliche Strickmuster erkennen kann, sind auch eher dem Drama zugeordnet und passend dort auch besser hin.