Gelungenes Debüt in der Erwachsenenliteratur!

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cellissima Avatar

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Ich habe vor Jahren die Engelfors-Trilogie von Sara B. Elfgren gelesen und fand sie toll; auch Norra Latin hatte mir gut gefallen. Als Jugendbuchautorin konnte sie mich stets überzeugen; daher war ich nun sehr gespannt auf ihr Debüt in der Erwachsenenliteratur.
"Die Insel meiner Schwester" spielt auf der schwedischen Insel Tallholmen.
Mirjam und Nia sind Halbschwestern; sie lernten sich erst im Alter von 14 Jahren kennen, hatten eine Weile Kontakt, der sich jedoch wieder verlief. Sie haben lange nichts mehr voneinander gehört und Mirjam war schon lange nicht mehr auf der Insel.
Nun wird Nia aber 40 und lädt sie zum Feiern auf die Insel ein.
Mirjams Freund hat sich gerade von ihr getrennt. Und Nia ist gefangen in einer absolut toxischen Beziehung und schafft es einfach nicht, sich zu trennen - nicht zuletzt, weil ihr Mann damit droht, sie dann umzubringen ...
Mirjam nimmt die Einladung an und reist nach Tallholmen. Nias Mann ist auch da ... und in der ersten Nacht zieht ein dunkler und gefährlicher Sturm sowohl auf der Insel als auch im Inneren aller Beteiligten auf ...
Werden alle diese Nacht überleben? Und wie wird ihr Leben danach aussehen, wie wird es danach in ihrem Inneren aussehen?
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"Die Insel meiner Schwester" ist gut geschrieben und lässt sich auch so lesen.
Die ersten 100-130 Seiten konnten mich nicht so recht fesseln und begeistern, die Geschichte plätscherte etwas vor sich hin.
Einmal auf der Insel angekommen, änderte sich jedoch alles.
Die Figuren, die Geschichte, die Handlung waren plötzlich so fesselnd und spannend, auch und gerade auch in psychologischer Hinsicht, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, sondern unbedingt weiterlesen musste und wollte, um zu erfahren, wie das alles weitergeht und endet.
Durch geschickte, unerwartete und unglaubliche Wendungen schafft Sara B. Elfgren es, die Spannung in jeder Hinsicht ins Unermessliche zu steigern.
Die toxische Beziehung zwischen Nia und ihrem Mann steht klar im Mittelpunkt.
Es ist eine atmosphärische, spannende Geschichte, eine, die gut unterhält, aber auch sehr nachdenklich stimmt und sprachlos macht.
Nach dem eher durchwachsenen Beginn konnte "Die Insel meiner Schwester" mich sehr positiv überraschen und komplett überzeugen.
Wer Familiendramen, psychologisch interessante und spannende Romane schätzt und Geheimnisse, Gefahr und den Schauplatz Schärenlandschaft mag, dem sei "Die Insel meiner Schwester" empfohlen.
Insgesamt ist Sara B. Elfgrens Debüt in der Erwachsenenliteratur gelungen.