Mal was Neues für die Kids

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Rezension zu "InvesTiere" von Jan Grobbel

Dem Buch an sich sieht man auf den ersten Blick an, dass es im Eigenverlag gestaltet und gedruckt wurde. Das Layout ist recht flach und halt einfach nicht von einem Profi designed. Aber was nicht ist, kann ja noch werden - vielleicht wird das Buch ein voller Erfolg und der Autor bald von einem Verlag unterstützt.
Ich würde es ihm und den Kindern wünschen - aus folgenden Gründen:

In "InvesTiere" dreht sich alles um das Thema Geld, Finanzen, Investieren, Anlegen, Unternehmensgründung, Zeitmanagement, Finanzplanung und dergleichen. Doch was sich schon in der Aufzählung hier recht sperrig schreibt, transportiert der Autor in diesem Roman auf einfache, nachvollziehbare Weise und in einem Schreibstil, der vor allem (sehr) junge Menschen ansprechen soll.
Doch auch ich als Erwachsene habe beim Lesen sehr viel gelernt, mich aber stellenweise auch gelangweilt. Es ist einfach wahnsinnig schwer diese trockenen und einfach unemotionalem Themen spannend zu verpacken. Ich hab mich dann über diese Stellen drüber geschwungen und wurde ein paar Seiten weiter immer wieder ganz gut abgeholt. Dennoch bin ich der Meinung, das Buch könnte einige Seiten kürzer sein und trotzdem alles Wesentliche beinhalten.

Wenn wir schon beim Aufbau sind, möchte ich einen großen Kritikpunkt loswerden: Am Anfang wird jede Szene und jedes Gespräch sehr detailliert beschrieben. Das hört dann im Laufe des Buchs immer mehr auf und wird schließlich zum Ende hin so verknappt, dass ich den Entscheidungen der Figuren überhaupt nicht mehr folgen konnte. Das Ende wirkt dann regelrecht gekündtelt und nicht mehr zum Rest des Textes gehörend. Geht mir dann alles zu schnell und zu wenig nachvollziehbar. Auch wenn ich liebe wie das Ganze ausgeht, weil es uns auch viele schöne Lektionen über Freundschaft, Ehrlichkeit und menschliche Größe erteilt.

Möglichst niedlich und charakterlich kindlich gezeichnet, kommen die Figuren im Buch daher, wobei die Darstellung der Protagonist:innen als Tiere nicht zuletzt auch als Stilmittel für ihre jeweiligen Eigenschaften dient. Das finde ich gut und macht Spaß. Einzig und allein die optische Darstellung des Kaninchens finde ich irgendwie übersexualisiert für Kinder. Muss nicht sein.

Alles in allem ist es mal was ganz Neues und eine Chance für Kinder und Jugendliche mehr über Geldthemen zu lernen und Ideen beziehungsweise neue Perspektiven für sich zu eröffnen, wie sie ihre finanzielle Zukunft gestalten wollen. Das finde ich sher wichtig, denn auch wenn viele (wie ich) nicht so gern über Finanzen sprechen, so begleiten sie uns doch tagtäglich.

Ich wünsche mir, dass der Autor die Kritiken annimmt, sich stetig verbessert und noch viel mehr solche Bücher herausbringt!