Der Weg ist das Ziel

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botte05 Avatar

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Gideon macht sich mit seinem Freund Tom auf, den Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu pilgern. Beide Schriftsteller, die lieber dem Müßiggang statt ihrer Arbeit frönen. Für Tom ist diese Pilgerreise ein letztes Zugeständnis an seine Rastlosigkeit, bevor er in die Arme seiner Freundin und zukünftigen Mutter seiner Kinder als festangestellter Mitarbeiter einer Uni zurückkehren wird. Gideon ist „nur“ mit dabei, weil er offensichtlich in angetrunkenem Zustand lautstark diesen Plan mit entworfen und terminiert hat.

Gideon wusste vorher nicht recht, was er so will und die Planung für „danach“ liegt auch noch zu fern. Aber im Hier und Jetzt ist er ja Schriftsteller und es gilt, das Pilgern zu dokumentieren.

„Braucht die Welt noch ein Buch über den Jakobsweg?“ Ich weiß es nicht, die Leseprobe erweckt aber den Eindruck, dass es sich um eine besondere Pilgerreise handeln könnte, deren Fokus sich nicht auf spirituelle Erfahrung richtet, sondern sich mehr mit dem jeweiligen Ist-Zustand aus offenen, blutenden Blasen an den Füßen und dem langsamsten Pilgerduo aller Zeiten orientiert. Oder im ungünstigsten Falle mit dem „Totschlagen“ von ein paar Wochen im Leben zweier Schriftsteller.