Die irren Fahrten

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mysty Avatar

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Gabriel Delacruz ist als Waisenjunge aufgewachsen und heuerte dann bei einem Umzugsunternehmen an. Diese Arbeit sorgte dafür, dass er in ganz Europa unterwegs war. Und wie ein Seemann-Klischee es vorgibt, sucht sich Gabriel auch in mehreren "Häfen" eine Braut. In Frankfurt, London,Paris und Barcelona werden vier Jungen geboren, alle haben Gabriel zum Vater. Doch dieser Vater st nur sporadisch anwesend, dann geht er wieder auf Tour und schleicht sich schließlich aus dem Leben der Kinder. Dann verschwindet er wirklich und mehr oder weniger durch Zufall lernen sich die vier Söhne kennen und treffen sich fortan an jedem fünften Wochenende, um ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und auch, um ihren Vater besser kennen zu lernen und vieleicht auch, um ihn zu finden.

Der Roman "Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz" wird aus Sicht der vier Söhne erzählt. Dabei ist im ersten Teil nicht ganz klar, welcher der Söhne hier der Erzähler ist, denn alle vier Söhne werden gleichermaßen neutral beschrieben und es ist nicht klar, welcher davon hier der Ich-Erzähler ist. Im weiteren Verlauf wird dan Christofol, aus Barcelona, das Wort übergeben. Insgesamt gibt es viele lange Sätze, die Kapitel haben wenig bis garkeine Absätze, der Erzählstil ist ein bißchen verworren und erstaunlich emotionslos. Alles plätschert so da hin und der echte Beginn der Erzählung scheint erst später zu beginnen. All dieses sorgt nicht unbedingt dafür, dass man für die Charaktere wirkliche Sympathien entwickelt, dass man in die Geschichte eintaucht und dass man unbedingt weiter lesen möchte. Alles wirkt ein bißche zäh.

Am Anfang war ich gespannt auf die Leseprobe und die ersten zwei drei Seiten las ich mit großem Interesse. Leider verpuffte diese aufgrund des eher zähen Beginns der Geschichte relativ schnell. So richtig konnte mich die Leseprobe nicht mitnehmen und irgendwann schielte ich immer öfter auf die Seitenzahl in der Hoffnung, dass ich noch bis zum Ende durchhalte. Jede neue fast Absatzlose Seite schreckte mich mehr ab. Und überhaupt, wessen Geschichte wird denn hier erzählt: Gabriels oder das seiner Söhne? Wirklich wenig "Spannung" bis hier hin, die Geschichte kann natürlich noch besser werden, vielleicht gewöhnt man sich ja auch im Lauf des Lesens an den Schreibstil von Jordi Punti-möglichweise wird dieser auch falsch von mir beurteilt, weil es ja aus dem Katalanischen übersetzt wurde. Erstmal bin ich jedenfalls mäßig begeistert..