Europäische Union einmal anders...

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botte05 Avatar

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Der Vater, Gabriel Delacruz Expósito, verlässt die Familie, um seiner Arbeit als Möbelpacker quer durch Europa nachzugehen. Es ist das letzte Mal, dass sie den Vater sehen. Dieses Ereignis spielte sich so vor fast dreißig Jahren ab, und zwar an vier verschiedenen Punkten in Europa.

Heute treffen sich vier Halbbrüder, Söhne eines Vaters und verschiedener Mütter möglichst jedes fünfte Wochenende. Es handelt sich um Christof (Paris), Christophe (London), Christopher (Frankfurt) und Cristòfol (Barcelona). Bis vor einem Jahr wussten sie nichts voneinander, bis zu dem Zeitpunkt, wo Cristòfol von der Polizei informiert wird, dass der Vater nun offiziell als vermisst geführt wurde. Cristòfol hatte seit 27 Jahren nichts mehr von ihm gehört. Seit 10 Jahren lebte der Vater in Barcelona. In dessen Wohnung liegt ein Zettel mit den Namen der vier Christofs. Neugierig geworden, begibt sich Cristòfol auf die Suche nach dem Vater und seinen Brüdern. Sie wollen den Vater nicht verdammen, sondern herausfinden, wer und wo er ist. Durch den Austausch ihrer jeweiligen Erlebnisse mit dem Vater entsteht ein Bild, aus dem sich die Person Gabriel herauskristallisiert, wie er wirklich ist. Ob er wirklich noch lebt und sie in finden werden?

Die Leseprobe ist in einer Sprache verfasst, die ich als „besonders“ bezeichnen möchte, da mir ein passendes Wort fehlt. Am Anfang „stand ich etwas auf dem Schlauch“, was die Zeitspanne (vor dreißig Jahren, jetzt, vor einem Jahr) der Handlung anbelangt, bin aber dann schließlich doch „dahinter gekommen“. Grundsätzlich ist das ja schon ein Ding, mit vier Frauen, in vier Sprachzonen, vier gleichnamige Söhne zu haben, eine Art Familienleben zu unterhalten und diese Angehörigen wissen nichts voneinander. Unabhängig davon, ob ich das nun prinzipiell gut oder schlecht finde, möchte ich schon wissen, wie die vier Brüder weiter zu viert miteinander, gegebenenfalls gemeinsam mit den Müttern und – sofern möglich – allesamt mit dem Vater umgehen werden und ob es darüber hinaus (idealer Weise durch den Vater) eine Offenbarung aller gehüteten Geheimnisse geben wird. Dieses Buch könnte „ein großer Wurf“ sein. Gewiss werde ich es irgendwann einmal lesen.