Nur für geduldige Leser geeignet

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alursu56 Avatar

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Der Klappentext des Buches verspricht einen ungewöhnlichen Roman:
‚Als Gabriel, Möbelpacker und Lebenskünstler aus Barcelona, plötzlich verschwindet, kommt eine schockierende Nachricht ans Licht: In vier verschiedenen Ländern hat er Frau und Sohn. Und alle tragen den Namen Christof. Die nunmehr erwachsenen Brüder – Cristòfol, Christopher, Christof und Christophe – lernen sich kennen und versuchen, dem Geheimnis ihres Vaters auf den Grund zu gehen.’
Dafür brauchen die Söhne Gabriels viel Geduld und Ausdauer und die braucht leider auch der Leser. Was in der Leseprobe spannend beginnt, wird durch lange Rückblenden und viel Nebenschauplätze leider immer langweiliger und in der Mitte des Romans angekommen beginnt man sich durch den Rest zu quälen – ich fand das sehr schade, aber der Autor hat es (zumindest bei mir) nicht geschafft mich bis zum Schluß zu fesseln.
Die Geschichte der beiden Waisenjungen Bundo und Gabriel, die im gleichen Waisenhaus aufwachsen und dann zusammen mit dem älteren Kollegen Petroli Jahre als Umzugsteam in Europa unterwegs sind, fesselte mich nur vorübergehend. Das Ritual bei jedem Umzug einen zufälligen Koffer als Beute mitgehen zu lassen (und die ausgiebige detailierte Beschreibung mehrerer Kofferinhalte), die Vorliebe Petrolis für ältere mit der Ehe unzufriedene Kundinnen als Gelegenheitsabenteuer und Bundos Gefühle für eine Prostituierte stehen mehr im Mittelpunkt als Gabriels vier Familien – die ihn nur wenige Jahre als Gelegenheitsvater kennen. Die Söhne versuchen Gabriels Gefühle und Erlebnisse der letzten 30 Jahre durch Fundstücke in der verlassenen Wohnung und Gesprächen mit Petroli nachzuvollziehen.
Aber Gabriels Leben wurde durch die Recherchen der Brüder für mich nicht lebendig und fesselnd, wie ich es erwartet hätte. Schade, denn die Idee war toll – aber die Erzählung war mir zu langwierig, langweilig und ausufernd. Bis zum Schluß durchzuhalten lohnte sich auch nur bedingt, denn auch hier gab es keine Sensationsauflösung.