Vier Halbbrüder

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takabayashi Avatar

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Gabriel Delacruz aus Barcelona ist im Waisenhaus aufgewachsen. Dort trifft er Bundo, seinen besten Freund, mit dem zusammen er dann später auch für ein Umzugsunternehmen arbeitet, das die beiden durch ganz Europa schickt.
Gegenwart: Cristofol wird in Barcelona von der Polizei kontaktiert - ob er einen gewissen Gabriel Delacruz kenne. Das ist mein Vater, antwortet er, aber wie sind sie auf mich gekommen?
Gabriel ist von einer Nachbarin als vermisst gemeldet worden, und in der Wohnung hat die Polizei einen Zettel mit vier Namen gefunden. Cristofol war der einzige davon, den sie im Melderegister von Barcelona finden konnten.
Widerstrebend fängt Cristofol an, die Wohnung seines Vaters zu erkunden, den er vor knapp dreißig Jahren als kleiner Stepke das letzte Mal gesehen hat. Die Vornamen auf der Namensliste sind alles regionale Varianten seines eigenen Namens: Christof aus Deutschland, Christophe aus Frankreich und Christopher aus England.
Schließlich dämmert es Cristofol, dass es sich um seine Halbbrüder handelt, dass sein Vater vier Familien in vier Ländern hatte. Er trommelt alle Brüder zusammen, sie treffen sich häufig und tauschen Erinnerungen an den schwer fassbaren Vater aus. Diese Erzählungen bilden den Kern des Romans, durch sie können wir uns allmählich ein Bild von Gabriels schillernder Persönlichkeit zusammensetzen.
Eine sehr originelle Idee. Der Roman lässt sich viel Zeit, wir erfahren auch einiges über Bundo und Petrolli - den dritten im Möbelpackerteam. Der Autor fabuliert was das Zeug hält, und so ist ihm ein sehr skurriler und unterhaltsamer Roman gelungen.
Das Ende ist dann weniger poetisch und fast etwas banal, befriedigt aber das Bedürfnis nach einem runden Abschluss.
Fazit: Sehr empfehlenswert! Ich bin gespannt auf Jordi Puntis nächsten Roman.