Familiengeschichte mit Suchtfaktor

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Die "Jasminschwestern" ist ein wunderschön gestalteter Roman, das Cover wirkt verträumt und romantisch. An den Seiten des Buches sind Blüten aufgedruckt, die sich beim Lesen sehr schön auffächern. Optisch passt das Buch also prima zu den beiden anderen Frauenromanen der Autorin.

Diesmal dreht sich die Geschichte einerseits um Melanie, deren Verlobter nach einem Unfall im Koma liegt und zu einem größeren Teil um die Urgroßmutter von Melanie, Hanna. Melanie verliert in den kühlen Gängen der Intensivstation jede Hoffnung auf ihr glückliches Leben und braucht dringend etwas Abstand zu den piepsenden Geräten und blinkenden Monitoren. Also bricht sie zu ihrer Großmutter und ihrer Urgroßmutter auf, die beide ein kleines Museum betreiben und sich ihrer gerne annehmen wollen.

Schon bald beginnt Hanna ihrer Urenkelin von ihrem bewegten Leben zu erzählen, anfangs nur um sie abzulenken und später um ihr auch neue Hoffnung zu machen.

Bereits nach den ersten Seiten war ich von diesem Roman gefangen und konnte ihn bis in die frühen Morgenstunden nicht mehr aus der Hand legen. Das Schicksal von Hanna war unglaublich bewegend und entwickelte einen regelrechten Sog. Nicht nur einmal hatte ich beim Lesen einen Kloß im Hals und wollte doch unbedingt wissen, wie es mit dieser starken Frau weiter gehen soll. Ich fand die Charaktere durchwegs spannend und habe um und mit ihnen gefiebert.

Parallel zu der Erzählung Anfang des 20. Jahrhunderts, erfährt man aber auch noch einiges durch zufällige Fundstücke und Bekanntschaften. Die Mischung der zwei Handlungsstränge ist sehr gut gelungen und wird niemals unübersichtlich. Besonders schön fand ich es diesmal auch, dass die gesamte Familie noch mehr oder minder beisammen und am Leben ist.

Mein Fazit: Ein sehr angenehm zu lesender Roman, für mich ganz ohne Längen und das doch trotz einiger Seiten. Ich konnte "Die Jasminschwestern" kaum aus der Hand legen und war fast ein wenig traurig das Buch schon zu Ende gelesen zu haben. Für mich ein wirklich sehr schöner Roman, der Fans von "Der Mondscheingarten" und "Die Schmetterlingsinsel" nicht enttäuschen dürfte.