Hannas Lebensbeichte

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Melanie Sommer wartete am Gepäckband seit einer halben Stunde auf ihren Koffer. Bis er endlich kam, war eine SMS von ihrem Verlobten Robert eingetroffen, der si e willkommen hieß. Sie schrieb noch zurück. Als sie schließlich im Bus nach Hause fuhr, klingelte zweimal ihr Handy, doch sie war so eingeklemmt, dass sie beschloss, erst später nachzusehen, wer da etwas von ihr wollte. Zu Hause blinkte der Anrufbeantworter. Die Polizei bat um Rückruf. Sie erfuhr, dass ihr Verlobter einen schweren Verkehrsunfall gehabt hatte und in der Charité lag. Sofort fuhr sie hin. Er wurde gerade operiert und fiel ins Koma. Drei Monateging Melanie jeden Tag ins Krankenhaus zu ihm, aber eines Tages brach sie zusammen. Sie brauchte unbedingt andere Luft und Ruhe. So kam sie nach Blumensee zu Ihrer Urgroßmutter und Großmutter, die dort ein Museum führten.
Sie machte sich bei ihren Verwandten nützlich, räumte den Speicher auf, auf welchem sie eine Fotoplatte fand, sowie einige dicht beschriebene Zettel. Auf der Rückseite der Fotoplatte stand das Wort Jasminschwestern auf Vietnamesisch. Melanies Urgroßmutter Hanna kam auf Vietnam, genauer aus Saigon. Und Melanie fing an die Blätter zu lesen…
Am nächsten Tag fragte sie ihrer Urgroßmutter nach dem Bild und den Blättern, und Hanna fing an, ihrer Urenkelin ihre Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, die sie noch nicht mal ihrer Tochter und Ihrer Enkelin erzählt hatte. Es war ihre Lebensgeschichte. Wie sie ihre Freundin Thanh kennenlernte, und wie sie letztendlich nach Europa gekommen. Es war eine Geschichte mit viel Leid und Freud, denn sie war damals mit Thanh aus Saigon geflohen…
Was hat Hanna, oder Hoa Nhài, wie sie damals noch hieß, bewogen, ihre Familie zu verlassen und mit ihrer Freundin und Schwester Thanh zu fliehen? Was hat sie auf dieser Flucht aller erlebt, alles erdulden müssen? War ihr Fluchthelfer vertrauenswürdig gewesen? Wo ist sie zuerst gelandet? Und hat sie sich ihre Träume erfüllen können? Oder musste sie erneut fliehen? Was passiert mit Robert, wird er aus dem Koma wieder erwachen? Das alles liest man in diesem Buch.
Das E-Book ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil ist unkompliziert, keine Fragen, was die Autorin da gerade meint. Corina Bomann versteht es, von Anfang an Spannung aufzubauen und sie hat diese gehalten bis zum Ende. Das Buch hat mich so sehr gefesselt, dass ich es in einem Rutsch – fast, denn der Akku musste zwischendurch geladen werden – ausgelesen habe. Es hat mir sehr gut gefallen und bekommt eine Lese-/Kaufempfehlung von mir.