Prinzip Hoffnung

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sonexuy Avatar

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Ich habe schon "Die Schmetterlingsinsel" von Corinna Bomann gelesen und wurde beim Lesen oft, vielleicht zu oft, daran erinnert. Auch bei den "Jasminschwestern" läuft die Geschichte zweidimensional in Vergangenheit und Gegenwart ab, auch hier geht es um das Schicksal einer starken Frau, das von einer nachkommenden erforscht wird. Dabei ist es nicht die Sprache der Autorin, die mir nicht gefällt. Im Gegenteil, Corinna Bomann erzählt so gut und mitreißend, dass man schnell in die Geschichte eintaucht und angenehm unterhalten wird. Es ist dieses ständige "Das war schon ´mal da.", was mir immerzu im Hinterkopf blieb, dieser gleiche Aufbau, das gleiche Schema. Nun kann man natürlich dagegenhalten, dass jeder Schriftsteller irgendwo seinen Wiedererkennungswert hat, dass man sich Bücher ja wegen des Schriftstellers und seiner Qualitäten erst aussucht. Hier fand ich es aber ein wenig zu gleich.
Hanna, die Urgroßmutter von Melanie, erzählt ihre Lebensgeschichte, um Melanie von ihrer Sorge um ihren Verlobten Robert abzulenken. Robert liegt nach einem Unfall im Koma, und seine Genesung ist ungewiss. Hanna hat ihre Kindheit in Vietnam verbracht, ist auf abenteuerlichen Wegen nach Europa gekommen und musste sich ihr ganzes Leben lang immer wieder "aufrappeln". Sie kann jetzt im hohen Alter auf ein erfülltes, erfolgreiches Leben zurückblicken und gibt so ihrer Urenkelin Hoffnung. Alles läuft auf ein Happy End hinaus, welches dann auch ruckzuck kommt. Dies ist ein weiterer Kritikpunkt für mich. Das Ende fühlt sich an wie drangeknallt, jetzt aber schnell fertigwerden.
Insgesamt gediegene, freundliche Unterhaltung, man bereut das Lesen dieses Buches nicht, muss es aber nicht so oft haben.