Handwerklich nicht schlecht - aber das Thema war nix für mich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
caillean79 Avatar

Von

Das Cover und der Titel machten mich neugierig – ein neuer Krimi/Thriller aus Deutschland, das könnte man ja mal ausprobieren. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Es ist sicher Ansichtssache – aber der „Stoff“ dieses Thrillers war eindeutig nichts für mich. Ein Serienmörder, der seinen Opfern Fett aus dem Körper schneidet (wieso, möchte ich hier nicht verraten, sonst geht ja Spannung verloren)…hm. Das war mir irgendwie alles ein bisschen eklig – ich glaub ich bin für diese Art von Thriller zu zart besaitet ;-) Gut, auf sowas muss man erst mal kommen – aber für sonderlich realistisch halte ich so eine Geschichte nicht. Da es mir in Krimis mehr auf nachvollziehbare Motive und spannend konstruierte Storylines ankommt (das Verbrechen an sich muss nicht immer durch Absurdität glänzen…), konnte ich leider mit diesem Buch nicht gar so viel anfangen. Zumal die Zahl der Toten stattlich ist (bei fünf hab ich aufgehört zu zählen) und ich das Gefühl hatte, es muss einfach immer noch „einer draufgesetzt“ werden.

Handwerklich (sprich: die Sprache, die der Autor verwendet) kann man aus meiner Sicht nicht meckern. Das Geschehen wird vorangetrieben, sprachlich wird nicht unnötig ausgeschmückt und die Sätze sind angemessen kurz und präzise. Aus meiner Sicht ein typischer „Männerkrimi“ – ich habe oft den Eindruck, Männer schreiben etwas sachlicher und emotionsärmer als Frauen.

Die Figuren blieben – so mein Eindruck – dadurch auch ein wenig blass. Die Konstellation Kommissarin + ein beurlaubter Polizeibeamter, der ihr (nur!) als Fahrer zugeteilt wird, weil sie den Führerschein abgeben musste, wirkte auf mich seltsam konstruiert. Irgendwie entspann sich daraus nicht die Dynamik, die ich mir für das Ermittlerduo gewünscht hätte. So fiel es mir auch recht schwer, dranzubleiben und das Buch zuende zu lesen.

Dass ich mit der „Kälte in dir“ nicht ganz warmgeworden bin, ist aber wohl insgesamt eher ein subjektiver Eindruck – vielleicht sollten sich hier eher Leser angesprochen fühlen, die sonst Fitzek und John Katzenbach lesen. Und die mögen das Buch dann vielleicht und beurteilen es aus ihrer Perspektive ganz anders. Für mich wars leider nix.