Grandioses Setting mit Luft nach oben

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lorelaie Avatar

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Es sollte ein ganz normaler Job für die Berufstaucherin Ellen Brooke werden. Als einzige Frau, gemeinsam mit fünf weiteren Tauchern, sollte sie eine Ölpipeline am Grund der Nordsee untersuchen. Zwischen den Tauchgängen hält sich das Team in der sehr beengten Druckkammer auf. Da ist kein Platz für Fehlverhalten. Plötzlich stirbt einer der Taucher. Vier Tage dauert der Luftdruckausgleich, bis die Kammer gefahrlos für die lebenden Taucher geöffnet werden kann. Doch dann gibt es einen weiteren Toten. Mit jeder Stunde sinkt nicht nur der Druck in der Kammer, sondern es wächst auch das Misstrauen und die Anspannung der Überlebenden.

Mich hat dieses Buch sofort neugierig gemacht. Das Setting ist genial, die enge Atmosphäre, sowas liebe ich. Bis zur Hälfte fand ich das Buch auch richtig gut und sehr spannend. Die beschreibungen, die enge, der Druck, dass allein war sehr toll dargestellt. Auch super fand ich, dass es eine Zeichnung vom Schiff vorne gibt, damit man sich das auch gut vorstellen kann. Allerdings war danach deutlich die Luft raus. Das Buch wird durchgehend aus Ellens Sicht beschrieben, und ich denke, genau das ist hier ein Fehler. Ich hätte sehr gerne die Gedanken und Gefühle der anderen Taucher kennengelernt; das hätte es meiner Meinung nach spannender und abwechslungsreicher gemacht. Zwar wurden die Charaktere durch Geschichten beschrieben, aber sie bleiben mir trotzdem sehr blass. Die Tauchgeschichten, die Zwischendurch immer mal wieder erzählt worden sind, haben leider auch dazu geführt, dass der Spannungsbogen immer wieder abgesunken ist. Das Ende interpretiere ich als offen gehalten.
Als Fazit kann ich sagen, dass ich mir etwas mehr Spannung und Abwechslung gewünscht hätte, aber das Setting und die Atmosphäre hab ich geliebt.