Johann/Johanna

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meldsebjon Avatar

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Die Charaktere dieses Buches könnten auch heute leben: Da gibt es die Reichen, die noch mehr Reichtum an sich reißen wollen, die Missgünstigen, die mit Vorurteilen. Aber es gibt auch die, die einander helfen und die alles tun um sich und die Ihren durch schlechte Zeiten zu bringe.
Allerdings sind die Nöte, mit denen die Menschen im 17 Jahrhundert zu kämpfen hatten, ganz andere als heute. Die Pocken, der dreißigjährige Krieg mit den marodierenden Soldaten, Hexenverfolgung und die Unwägbarkeiten des Wetters verursachen Existenzängste, man kämpft praktisch jeden Tag um das blanke Überleben. Welche Chancen hat also ein 13-jähriges Mädchen, die die ganze Familie durch die Pocken verloren hat? Die einzige Hoffnung ist ein Onkel, den sie nicht kennt, und der einige Tagemärsche entfernt wohnt. Aber wie dahin kommen? Die Nachbarin verkleidet sie als Junge und sie kommt tatsächlich heil an. Die Rolle spielt sie weiter und findet Gefallen an den Möglichkeiten, die Jungen haben, besonders, die Möglichkeit, ein Handwerk, die Töpferei, zu erlernen. Sie gewinnt den Respekt des Onkels, kann die Rolle aber nicht ewig weiterspielen.
Ein richtig gutes Buch für Leser, die wie ich historische Romane lieben. Gut und spannend geschrieben, mit viel Hintergrundinformationen und mit überraschenden Wendungen!