Johanna und die Töpferkunst

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miltonia 01 Avatar

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Die kleine Johanna hat durch die Pest im Mittelalter ihre komplette Familie verloren. Eine gutmeinende Nachbarin verkleidet sie als Jungen und schickt sie auf den gefahrvollen Weg zu einem unbekannten Onkel, der als Töpfer im Westerwald arbeitet. Und die Verkleidung hilft Johanna wirklich, relativ unbeschadet zu ihrem Onkel zu kommen und sie findet dort Aufnahme und nach einer Weile auch eine Art neue liebevolle Familie.
Sie ist ganz fasziniert von der Tätigkeit ihres Onkels und beginnt, selbst zu töpfern, hat viel Spaß daran und erweist sich als durchaus talentiert. So könnte alles sehr schön sein, wenn nicht einerseits immer noch der 30-jährige Krieg wüten würde und man immer mit Überfällen durch Soldaten rechnen müsste und sie andererseits nicht dieses Geheimnis um ihr wahres Geschlecht mit sich herumtragen müsste.

Eines Tages kommt dann wirklich ihr Geheimnis ans Licht.

Ich will hier nicht zuviel verraten, aber das Leben als Frau/ Mädchen in jener Zeit ist durchaus gefahrvoller und schwerer als das der Männer. Zumal wenn man einen eigenen Willen hat und sich, ganz untypisch für eine Frau, nicht unterordnen und einschüchtern lässt.

Der Roman liest sich wirklich sehr flüssig, man erfährt einiges über die Gebräuche der Zeit und natürlich auch über das Töpferhandwerk. Es macht wirklich Spaß, Johannas Weg zu verfolgen. Natürlich ist das kein so großer historischer Roman wie z. B. Ken Follett schreibt, aber gerade für Einsteiger in das Mittelalterleben ist das ein wirklich gutes Buch.

Auch die Emotionen kommen nicht zu kurz, so dass hier viele Facetten gut bedient werden. Von mir eine klare Empfehlung mit 5 Sternen!