Wunderschön!

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Ich weiß gar nicht, warum ich so selten historische Romane in die Hand nehme... "Die Kannenbäckerin" von Annette Spratte hat mich auf jeden Fall gefesselt und jede Art von Emotion in mir ausgelöst, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Johanna, eine 13-Jährige, die mitten im 30-Jährigen Krieg ihre Familie verliert und sich nun irgendwie zu ihrem ihr bis dahin unbekannten Onkel durchschlagen muss. Um die Reise etwas ungefährlicher zu machen, gibt sie sich als Junge aus - und bleibt dann auch erstmal in ihrer Rolle.

Erzählt wird alles chronologisch, sodass man dem Aufbau des Buches leicht und ohne Probleme folgen kann. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und sind nochmal untereinander unterteilt.

Aber zurück zum Inhalt: Die Zeit des 30-Jährigen Krieges ist spannend und erschreckend zugleich. Auch wenn er hier nur eine Randrolle einnimmt, wird doch deutlich, welchen Einfluss er auf das Leben der Menschen damals hatte. Das wurde sehr anschaulich herübergebracht und man ist froh, dass man heute lebt.

Noch interessanter war aber, dass die Autorin den Leser in das Handwerk des Kannenbäckers einführt. Ich fand es sehr faszinierend, welcher Aufwand damals nötig war, um Becher und Geschirr herzustellen. Auch hier habe ich mitgehofft und mitgebangt, ob alles so klappt, wie es sich Johanna und die Familie ihres Onkels vorstellt, denn sie haben mit vielen Hürden zu kämpfen.

Johanna als Protagonistin konnte mich auch überzeugen. Sie hat eine rebellische, aber auch offene Art, lässt sich nicht einschüchtern und geht ihren Weg. Dass das damals nicht gerade passend für Mädchen war, lässt sie kalt. Ich fand es einfach nur klasse.

Insgesamt war ich von der ersten Seite an begeistert. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!