Der sehr gelungene Auftakt einer Trilogie

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frimada Avatar

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Ich habe dieses Buch ziemlich zügig durchgelesen, weil es mich einfach direkt gefesselt hat. Ich fand die Rahmenhandlung des Buches - dass eine alte Frau ihre Erinnerungen an ihre Vergangenheit wären der Nazizeit auf Kassetten spricht. Das war für mich sehr stimmig und hat einen sehr guten Rahmen gebildet.

Es geht um eine junge Frau, die in einem Erholungsheim für lungenkranke Kinder als Lehrerin arbeitet und später die Leitung des Heimes übernimmt. Eines Tages nehmen sie in Baby im Heim auf, das bald zur Waise wird. Die junge Frau nimmt sich des Kindes an, und bald wird es zu ihrer Tochter. Doch dann kommen die Nazis in Deutschland an die Macht, und während die junge Frau lange Zeit nicht glauben will und kann, was Schlimmes in Deutschland vorgeht und welche Konsequenzen das für sie und ihre Arbeit hat, erfährt sie, dass das kleine Mädchen, das sie als ihre Tochter ausgibt, Jüdin ist. Und das zwingt sie zum Handeln...

Was mir an diesem Buch wahnsinnig gut gefällt ist die Tatsache, dass es der Autorin gelingt, zu verdeutlichen, in welch schwieriger Situation sich die Deutschen damals befunden haben. In welche Gefahr man geraten ist, wenn man nicht den Befehlen der NSDAP gefolgt ist. Dass man sich entscheiden musste, entweder so zu arbeiten, wie der Staat es verlangt hat oder seinen Job zu verlieren, was zu diesem Zeitpunkt noch schlimmer war als heute. Die junge Protagonistin gerät immer wieder in solche Situationen, die sie zwingen, gegen ihre Moral und ihr Gewissen zu nadeln, um sich selbst und andere zu schützen. Und auch bezüglich ihres kleinen Mädchens kann sie irgendwann nicht mehr nur darauf hoffen, dass es unentdeckt bleibt...

Ich freue mich schon sehr auf die nächsten beiden Bände!