Eine Lebensgeschichte

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Nachdem ich Alexa Hennig von Lange auf einer Buchmesse bei einer Lesung erlebt habe, hatte sich mit ihrem damaligen Roman Kampfsterne mein Leseverhalten nachhaltig verändert. Seitdem ist sie eine meiner Must Read Autorinnen und auch ihr neues Buch hat mich sehr angesprochen.

Das Buch greift ein spannendes Thema auf, nämlich das persönliche Erleben der Kriegsgeneration im Alltag des Nationalsozialismus - ein Thema, zu dem ich gerne meine eigene Oma mehr gefragt hätte, ich aber leider keine Gelegenheit hatte.

Besonders eindrucksvoll fand ich, dass das Buch angelehnt ist an die eigene Großmutter der Autorin, die selbst ihre Geschichte auf Kassetten aufgenommen hat. Dadurch hat das Buch natürlich eine starke Tiefe und Prägnanz erhalten. Hier bietet die Autorin Einblicke in ein Leben einer modernen jungen Frau, die ihren eigenen Weg geht und sich den gesellschaftlichen Entwicklungen gegenüber sieht.

Dass sie dabei wie die durchschnittliche Bevölkerung mit dem aufsteigenden Nationalsozialismus umzugehen versucht und wie sie versucht, sich zu positionieren, lädt den Leser zum Reflektieren ein. Durch das kleine jüdische Mädchen Tolla erhält das Buch dabei ein weiteres Spannungsfeld.

Überzeugt hat mich auch der Stil der Autorin, der mich sofort fesseln konnte und der sehr einnehmend ist. Nach einem sehr abrupten Ende dann die Erkenntnis - das Buch ist der Auftakt einer Trilogie!