Eine wahrhaft berührende Geschichte

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klautschi Avatar

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Klara, heute eine Frau von über 90 Jahren, blind und alleine lebend in einem Reihenhaus, nimmt ihre Lebenserinnerungen auf unzähligen Kassetten auf.

Siebzig Jahre zuvor, beginnend mit der Weltwirtschaftskrise von 1929, tritt Klara ihre erste Stelle als Hauswirtschaftslehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum an. Eines Tages wird ein jüdisches Mädchen im Heim abgegeben, die einjährige Tolla. Die schwierige finanzielle Lage erfordert es, dass Klara sich mit den Nationalsozialisten einlassen muss, damit das Heim nicht geschlossen wird. Klara fällt es schwer, die gewünschte Ideologie an die ihr anvertrauten Mädchen weiterzugeben.

Dieses Buch ist der erste Band einer Trilogie, inspiriert von der Lebensgeschichte der Großmutter der Autorin Alexa von Henning-Langes.

Ein berührender Roman, der zeigt, wie schwer es war, sich dem nationalsozialistischen Regime zu entziehen. Die authentische Darstellung der Protagonist*innen zeigt, wie sehr damals in Ausnahmesituationen abgewogen werden musste, ob man sich gegen den Nationalsozialismus auflehnte oder anpasste. Denn schließlich hing nicht nur das eigene, sondern auch das weitere Schicksal von Angehörigen und Anvertrauten davon ab. Dass hier eine wahre Geschichte in den Roman verpackt ist, macht sehr nachdenklich und zeigt, dass ein Pateieintritt das Überleben sichern konnte.

Diesen Roman hab ich in den Vorschauen gesehen und fühlte mich eigentlich gar nicht angesprochen. Weder Titel noch Cover konnten mein Interesse wecken.

Dann lag das Buch in meinen Briefkasten und ich dachte mir, na gut, ich les mal rein, wenn es schon da ist. Naja, und jetzt habe ich es innerhalb von drei Tagen gelesen und es hat mir so gut gefallen