Gelungener Auftakt

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sarah_catherine Avatar

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Es sind die frühen Dreißigerjahre, als Klara mit Anfang 20 eine Stelle in einem Kinderheim antritt. Sie lebt sich gut ein, findet Gefallen an der Arbeit und ihrer Kollegin Susanne auch eine Freundin. Als eines Tages ein kleines Mädchen im Heim abgegeben wird, für das aber niemand bezahlen kann, verstecken Klara und Susanne die Kleine vor der Heimleiterin, in der Hoffnung, dass die Mutter das Mädchen bald wieder abholen wird.
Die Heimleiterin wird krank und auch dem Heim geht es nicht gut. Mehr oder weniger freiwillig nehmen Susanne und Klara das Heft in die Hand, doch um finanzielle Unterstützung zu erhalten, müssten sie sich mit einigen Politikern gutstellen. Die beiden Freundinnen sind sich dabei nicht immer ganz einig und zerrissen zwischen ihrer persönlichen Überzeugung und dem, was für ihr Heim und die Kinder getan werden muss.

Alexa Hennig von Lange erzählt diese Geschichte mit der Stimme von Klara, die im Alter von 90 Jahren beschließt, ihren Töchtern von ihrem Leben zu erzählen. Dass diese Geschichte auf ähnliche Weise tatsächlich geschehen ist, ist das i-Tüpfelchen. Es gelingt der Autorin, dass man als Leser*in mit Klara zwischen den Stühlen sitzt und bangt, ob alles gut gehen wird. Irgendwann merkt man dann, dass sich nicht alles bis zur letzten Seite aufklärt, und so ist es keine wirkliche Überraschung, dass die karierten Mädchen der Auftakt zu einer Reihe sind. Es ist ein absolut gelungener Auftakt, und ich hoffe, es dauert nicht allzu lange, bis es weitergeht!