gelungener Auftakt, der unterhaltsame Lesestunden garantiert

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kraberg Avatar

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Klara ist 90 und vollkommen blind und doch lebt sie noch immer selbstbestimmt in ihrem Haus, in dem sie viele Jahre mit ihrem Mann gemeinsam gelebt hat. Doch zunehmend schweifen ihre Gedanken immer wieder in ihre Jugend zurück. Zu einem Leben, von dem ihre 4 Kinder nichts ahnen, weil sie nie darüber geredet hat……
In meinen Augen ist es der Autorin wunderbar gelungen die Hauptfigur, Klara Möbius, später verehelichte Erfurt, mit Leben zu füllen. Diese alte Dame, die trotz der Blindheit noch immer ihre Selbstständigkeit erhalten will. Sie beschreibt wie akribisch die alte Dame ihre Schritte zählt, alles seinen Platz haben muss, um bestehende Unsicherheiten und Stolperfallen zu vermeiden. Doch immer wieder und das bindet Alexa Hennig von Lange ganz fließend ein, schweifen Klaras Gedanke in die Vergangenheit, ihre Jugend beginnend im Jahr 1929 zurück. Wir lernen eine Klara kennen, die aus dem Herzen heraus handelt., die für ihren Beruf und ihre Selbstständigkeit brennt. Politik interessiert sie nicht. Doch leider kann sie sich den Veränderungen, die ringsum im Land angestrebt und durchgesetzt werden, nicht verschließen. Viel zu sehr greifen sie in ihren Lebenstraum, das Kinder- und Ausbildungsheim zu erhalten, ein. Dann ist da ja auch noch das kleine Mädchen, Tolla, die sie vorm Waisenhaus und schlimmeren bewahren will. Klaras Sorgen werden zunehmend größer. Immer an Klaras Seite und politisch wesentlich interessierter, ist ihre Kollegin und Freundin Susanne. Wenn auch nicht immer einer Meinung, so halten sie doch am gemeinsamen Lebensweg fest.
Für mich war das ein sehr einfühlsam geschriebenes und wunderbar unterhaltsames Buch, das ich zu 100% weiterempfehlen kann und das von mir 5 absolut verdiente Lese-Sterne erhält. Ich freue mich schon auf die beiden noch folgenden Bücher.