Rückblick

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Das Buch "Die karierten Mädchen" erzählt die Geschichte von Klara, die mit 91 Jahren damit beginnt ihre Lebensgeschichte auf Kassette aufzunehmen.
1929 nimmt Klara eine Stelle als Lehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum an. Dort wird eines Tages die einjährige Tolla abgegeben und zwischen ihr und Klara entwickelt sich eine enge Beziehung.
Die wirtschaftliche Situation des Kinderheims spitzt sich immer weiter zu und Klara, die zwischenzeitlich das Heim leitet, sieht keinen anderen Ausweg als eine Übernahme des Heims durch die Nationalsozialisten anzustreben. Dies bringt sie selbst in große Gefahr, da Tolla jüdischer Herkunft ist.

Sehr gut gefällt mir das Cover. Dadurch bin ich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden.
Das Buch ist spannend und unterhaltsam geschrieben. Allerdings konnte ich gerade zu Klara keine wirkliche Beziehung aufbauen, da sie mir teilweise sehr naiv erschienen ist und ich ihre Handlungen nicht wirklich nachvollziehen konnte. Im Buch wird immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass Klara sich nicht für Politik interessiert und daher auch keine Bedenken hat mit den Nationalsozialisten zusammenzuarbeiten. Wohl aber ihre Kollegin und Freundin Susanne. Trotz deren Bedenken und Einwände kümmert sich Klara in keiner Weise um die politische Situation. Es wird lediglich immer wieder darauf hingewiesen wie dringend sie doch die Stelle im Kinderheim benötigt. Trotzdem hätte ich erwartet, dass sie sich zumindest etwas mit der politischen Situation auseinandersetzen würde.

Sehr schade finde ich, dass das Buch einfach mitten im Geschehen aufhört. Obwohl es der erste Teil einer Trilogie ist, hätte ich mir doch eine etwas besser in sich abgeschlossene Geschichte gewünscht.

Trotz allem hat mich das Buch gut unterhalten.