Schön, aber etwas langatmig

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Inspiriert durch die Biografie ihrer Großmutter erzählt Alexa Henning von Lange die Geschichte der Protagonistin Klara Möbius. Im fortgeschrittenen Alter von 93 Jahren spricht diese ihre Erfahrungen aus ihrer Zeit als Hauswirtschaftslehrerin in einer Mädchen-Erziehungseinrichtung auf Hörspielkassetten. Die Erzählung wechselt dabei fließend zwischen der Gegenwart, in der Klara als Großmutter auf ihr Leben zurückblickt und der lang zurückliegenden Vergangenheit. Diese stetigen Perspektivwechsel gelingen der Autorin gut und bringen eine erfrischende Abwechslung in die Erzählung.

Wie ich es von Alexa Henning von Langes bisherigen Veröffentlichungen gewöhnt bin, gefällt mir ihr Schreibstil auch bei diesem Roman. Es gelingt ihr, lebendige Bilder zu kreieren und facettenreiche Figuren zu gestalten. Den schmalen Grat zwischen Richtig und Falsch, zwischen Gut und Böse bildet sie sehr gut ab. Lediglich die eingesponnene Liebesgeschichte bleibt m.E. etwas zu oberflächlich. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, auch um die Emotionen der Charaktere besser nachvollziehen zu können. Bisweilen empfand ich das Lesen jedoch als etwas zäh und langatmig, so richtig packend war es nicht. Die „karierten Mädchen“ sind der erste Band einer Trilogie. Ich könnte mir vorstellen, dass man die Geschichte auch etwas prägnanter und komprimierter in nur einem band hätte erzählen können. Möglicherweise ist es diese Ausdehnung auf drei Bände, de zu der von mir empfundenen Langatmigkeit geführt hat.

Alles in allem aber eine nette Geschichte, die ich aber nicht unbedingt noch in den nächsten zwei Bänden weiterverfolgen muss.