Leben ist Zeit

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anni96 Avatar

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Mit "Die Karte" liegt das 4. Band der Kerner & Oßwald-Reihe von Andreas Winkelmann vor. Wie auch die Vorgängerbände ist das Cover schlicht aber mit den in dunkelgrau, weiß und rot gehaltenen Elementen ein kleiner Hingucker, der garantiert Aufmerksamkeit erregt. Auch der Titel ist wieder kurz und prägnant und beschreibt einen essentiellen Teil der Ermittlungsarbeiten/Taten.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und fesselnd. Kleiner Wermutstropfen sind für mich persönliche die kleinen Wiederholungen zu Hillmann, mit denen bei nahezu jeder Erwähnung des Namens nochmal genau gesagt ist was und wer er ist. Für mich als jemand der sich auch solche Details merkt und v.a alle Bände gelesen hat, war dies überflüssig. Für andere Leser aber sicherlich hilfreich.

Die verschiedenen Perspektiven bringen Leben und noch mehr Spannung in die Geschichte und man rätselt immer gemeinsam mit Jens Kerner mit. Trotz der Täterperspektive ist man doch immer auf dem gleichen Ermittlungstechnischen Stand. Der Tod einer für mich sehr wichtigen Person in dieser Reihe erschüttert mich immernoch und ich bin mir auch noch nicht wirklich sicher ob der Tod wirklich sein musste. Diesen Handlungsstrang hätte man sicherlich anders genauso gut verarbeiten können. Aber so ist es nunmal und hat ja auch in die Geschichte gepasst. Auch die persönliche Beziehung zwischen Jens und Rebecca ist in diesem Band wieder stärker thematisiert. Dies hatte ich v.a in Band 2 doch vermisst.

Die Karte hat meine Erwartungen an einen Winkelmann-Thriller wieder voll und ganz entsprochen und hat Lust auf mehr gemacht. Von mir eine absolute Lese-Empfehlung an alle Thriller-Fans für die aus auch mal mehrere Tote und ein wenig sardistisch zugehen kann.