Leider ziemlich enttäuschend

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chrischid Avatar

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Der Täter lauert seinen Opfern an ihrer Joggingstrecke auf, die sie bereitwillig mit einer Community teilen. Das macht es ihm leichter, sie zu verfolgen. Doch was ist sein Motiv? Hat er eine persönliche Beziehung zu seinen Opfern? Ist er auf Rache aus? Zahlreiche unbeantwortete Fragen und scheinbar kein weiteres Bindeglied als die Lauf-Community bringen die Ermittler an den Rand der Verzweiflung.

Da es sich bereits um den vierten Band der Reihe handelt, benötigt man als Neuling erst einmal eine gewisse Zeit, um sich mit den Figuren und dem Umfeld vertraut zu machen. Das gelingt zwar relativ schnell, bleibt aber auch recht oberflächlich. Den Charakteren hätte ein bisschen mehr Tiefgang durchaus gutgetan.

Das Geschehen als solches gestaltet sich wenig spektakulär, die Grundidee ist nicht allzu innovativ. Und doch ist man gewillt, dem Ganze eine Chance zu geben. Auf den besonderen Kniff, das gewisse Etwas wartet man jedoch vergeblich. Tempo und Spannung werden zwar durchaus aufgebaut, richtige Überraschungen oder bahnbrechende Wendungen sind dennoch nicht zu erwarten. Entsprechend zäh und langwierig verläuft die Geschichte.

Sicherlich sind die eingebauten Rückblenden ein wichtiger und mitunter interessanter Einschub, doch auch diese sind häufig allzu langatmig, so dass sie auf Dauer zu nerven beginnen. Ebenso wie die ständige Erwähnung der (zu diesem Zeitpunkt) präsenten Corona-Pandemie. Natürlich ist es richtig, reale Ereignisse einfließen zu lassen, aber manches darf auch ruhig weniger Raum einnehmen.

Alles in allem wirkt die Erzählung leicht unstrukturiert, weshalb man sich als Leser ein ums andere Mal gerne ablenken lässt und das Geschehen im Laufe der Zeit immer weniger konzentriert verfolgt.