Spannend und wendungsreich!

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nordlicht Avatar

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Inhalt
In ihrem vierten gemeinsamen Fall bekommen es Jens Kerner und Rebecca Oswald mit einem Täter zu tun, der es auf Joggerinnen abgesehen hat. Allerdings überfällt er diese Frauen nicht wahllos, sondern trifft eine gezielte Auswahl. Die Gewohnheit der Frauen, einen Fitness Tracker zu tragen und sich außerdem in einem Internetforum für Sportler über ihre Laufstrecken und Trainingszeiten auszutauschen, ermöglicht es ihm, seinen Opfern gut vorbereitet aufzulauern. Der Tatverlauf ist immer derselbe: Die Opfer werden niedergeschlagen, an einen Pfahl gefesselt und dann qualvoll erdrosselt, wobei der Täter den Todeskampf mit dem Handy der bedauernswerten Frauen filmt und mit den Worten „Ihr läuft die Zeit davon.“ kommentiert.
Solange das Motiv für die irren Taten nicht nachvollzogen werden kann und die einzige Gemeinsamkeit der Opfer ihr Laufsport zu sein scheint, ist es für Kerner und seine Kollegen unmöglich, vorauszusehen, wer das nächste Opfer sein könnte und dem Mörder eine Falle zu stellen…

Beurteilung
Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven und auf zwei Zeitebenen erzählt. Der größte Teil spielt in der Gegenwart und schildert die Ermittlungen von Kerner und seinen Kollegen, dazwischen sind kurze Abschnitte eingeschoben, in denen der noch namenlose Täter als Ich-Erzähler über seine Planungen sinniert. Ein Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt, berichtet über die traurige Kindheit eines namentlich nicht genannten Mädchens, das zwischen einem schwachen Vater und einer zänkischen Mutter aufgerieben und psychisch verstört wird. Es ist zunächst nicht absehbar, in welchem Zusammenhang die Vorgänge auf den beiden Zeitebenen stehen.
Die Darstellung des Hauptermittlers Kerner ist differenziert und glaubwürdig, er ist überaus engagiert, aber es mangelt ihm wiederholt an Selbstbeherrschung und er macht Fehler.
Der Handlungsverlauf ist in seiner anschaulichen Erzählweise sowie aufgrund immer neuer Wendungen – es müssen eine Vielzahl neuer Spuren und Erkenntnisse verarbeitet werden - spannend und kurzweilig zu verfolgen.
Die Realitätsnähe in Bezug auf die psychologischen Aspekte in den Biographien des Täters und eines Opfers darf bezweifelt werden.

Fazit
Ein spannender, wendungsreicher Krimi, der gut unterhält, aber bei näherer Betrachtung ein paar Fragen offenlässt!