Neuanfang in schweren Zeiten

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Cover und Buchtitel rücken schon in den Mittelpunkt, worum es in den Roman geht: die Luftbrücke, ein Akt beherzter und unkonventioneller Hilfe, um die Menschen im Westsektor von Berlin, die durch den russischen Boykott von aller lebensnotwendigen Versorgung abgeschnitten waren, mit Hilfsgütern aus der Luft zu unterstützen. Dass die Spannung in der Zeit, in der dieses nicht ungefährliche Unterfangen stattfand, zum Greifen in der Luft lag, macht schon die Leseprobe deutlich: Die deutsche Bevölkerung litt nach Ende des 2. Weltkrieges an Hunger, Wohnungsnot und Mangel an allen Ecken und Enden. Die Aufteilung in Sektoren machte das Leben in Berlin sowohl praktisch als auch bürokratisch nicht einfacher. Während die Russen die Deutschen den Verlust des Krieges und das Verlangen nach Rache und Wiedergutmachung deutlich spüren ließen, versuchten vor allem die Amerikaner den Deutschen beim Wiederaufbau zu helfen. Dass die Deutschen dies aber nicht immer dankten, macht die Figur der Else deutlich, Noras Mutter, hat sie doch ihren Bruder bei einem amerikanischem Luftangriff verloren.
Der Beginn des Romans vermittelt schon sehr gut einen Einblick in das schwierige Leben nach dem Krieg. Die verheerenden Folgen bestimmten den Alltag, noch immer waren viele Männer nicht aus dem Krieg zurückgekommen. Doch das Leben musste weitergehen, die Frauen, wie Nora, mussten für ihre Familien und Kinder sorgen und sich etwas Neues aufbauen. Eine nicht einfache Situation. Zumal wenn dann noch die Liebe hinzukommt.
Eine gute Mischung aus Unterhaltung und Geschichte mit sympathischen Figuren versprechen ein paar anregende Lektürestunden: Wird Nora ihrer Familie durch ihre Arbeit bei den Amerikanern ein besseres Leben bieten können? Welche Hindernisse hat sie zu bewältigen? Wird ihr Mann eines Tage wiederkommen oder hat eine neue Liebe eine Chance?