Die Luftbrücke über Berlin

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
die bücherdiebin Avatar

Von

Inhalt: 1948. Nora wohnt zusammen mit ihrer Schwester, ihrer Mutter und ihren beiden Kindern ziemlich beengt in einer kleinen Wohnung im abgeriegelten Westsektor von Berlin. Bereits seit 1943 gilt ihr Ehemann Joachim als vermisst. Es ist nicht leicht für Nora, ihre Familie mit den dringend benötigten Lebensmitteln zu versorgen und vor allem die Kinder leiden unter dem Hunger und dem Verzicht. Als sie Arbeit als Übersetzerin bei den US-Alliierten am Flughafen Tempelhof findet, entspannt sich die Situation in klein wenig. Dann trifft Nora dort auf den amerikanischen Piloten Matthew und beide verlieben sich ineinander. Doch sie ist hin- und hergerissen zwischen ihren heftigen Gefühlen zu Matthew, den Schuldgefühlen ihrem vermissten Ehemann gegenüber, sowie dem Pflichtbewusstsein, ihre Familie zusammenzuhalten …

Meine Meinung: Das Cover hat mich sofort auf das Buch aufmerksam gemacht. Ich lese sehr gerne Romane, die in der Kriegs- oder Nachkriegszeit in Deutschland spielen und über die Luftbrücke hatte ich bisher noch nichts gelesen.
Juliana Weinberg erzählt ihre Geschichte aus der Sicht von Nora, die ich sofort gerne mochte. Ich fand sie - wie auch alle anderen Charaktere - sehr authentisch beschrieben und konnte ihre Gedanken gut nachvollziehen, auch wenn meiner Meinung nach die Liebesgeschichte und ihr Zwiespalt zu viel Raum eingenommen hat.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich angenehm lesen, zudem gelingt es der Autorin hervorragend, die damalige Atmosphäre lebendig werden zu lassen und den Leser in die schwierige Zeit hineinzuversetzen. Die Menschen sind unendlich froh, dass der Krieg endlich vorbei ist, doch die Zeit ist immer noch sehr entbehrungsreich und viele Männer sind nicht zurückgekehrt. Durch die Blockade der Sowjets wird die Lebenssituation der Berliner noch extremer und die Angst vor einem neuen Krieg wächst. Doch glücklicherweise versorgen die Amerikaner die Bevölkerung über die Luftbrücke. Ich fand es sehr interessant darüber zu lesen und hätte auch gerne noch mehr über die historischen Ereignisse und die Situation in Berlin erfahren. Endlich weiß ich auch, wie es genau dazu kam, die Flugzeuge Rosinenbomber zu nennen :)

Fazit: Ein unterhaltsamer und interessanter historischer Roman, dessen Fokus auf der Liebesgeschichte liegt.